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  Die Plastikflaschen-Trinkwasser-Industrie setzt 150 Milliarden Euro um und Wirte sollen gratis Wasser ausschenken. Brodmann schnauzt

Mineralwasser: Die 150-Milliarden Euro schwere Trinkwasser-in-Plastikflaschen-Industrie hinterlässt einen unglaublichen ökologischen und ökonomischen Schaden.  Die Glorreiche Idee der EU-Funktionäre, um dieses Desaster einzuschränken: Die Wirte sollen gratis Wasser ausschenken.

Die Multinationalen Wasserkonzerne sowie der Detailhandel verdienen Milliarden mit Trinkwasser in Plastikflaschen das 250 bis 400 mal teurer ist als Trinkwasser aus dem Hahn. Doch anstatt die Wasserkonzerne anzugehen, sollen die Wirte verpflichtet werden gratis Wasser auszuschenken um das Problem zu lösen.

Hier darf die Frage aufgeworfen werden, ob EU-Parlamentarier unglaublich dumm sind oder ob sie von den Mineralwasserkonzernen gekauft wurden und jetzt ein hahnebüchernes Lügen- und Ausweichmanöver fahren. Nun ja, es wird noch dümmer kommen, nämlich dann, wenn die Schweizer Regierung diesen Handlungsansatz übernimmt.

Einige Fakten

Nahezu 95 Prozent aller Haushalte in westlichen Ländern sind an ein Trinkwassernetz angeschlossen. Allerdings hat dieses vielerorts eine schlechte Akzeptanz. Deshalb nahm, unter Einsatz von massiver Kommunikation und Werbung, die Konsumation von Trinkwasser aus der Plastikflasche zu:

Im Jahr 2000 trank die Menschheit 100 Milliarden Liter Trinkwasser aus Plastikflaschen. 2014 waren es bereits gut 280 Milliarden. Für das Jahr 2010 werden über 600 Milliarden Liter vorausberechnet.

2017 setzte die Industrie weltweit 150 Milliarden Euro um. Der Witz dabei:

Das Wasser in der Plastikflasche ist je nach Produkt und Ort zwischen 250 bis 400 mal teurer als Wasser derselben Qualität aus dem Wasserhahn. Die Rede ist dabei zu über 80 Prozent von stillem Wasser, also ohne Kohlensäure. Auch dass das Mineralwasser gesünder sei ist kaum mehr als ein schlechter Witz. Kein Mineralwasser ist besser als durchschnittliches «Hahnenburger» (normales Wasser aus dem Hahnen).

Die Belastung

Dafür ist die Weltweite Belastung unsäglich: Die Unternehmen beschlagnahmen Wasserquellen und verwehren der Bevölkerung den Zugang. Dazu kommen die ökologischen Schäden durch PET-Flaschen von der Herstellung bis zur Plastikverslummung unserer Weltmeere. Die Herstellung einer Petflasche verschlingt: 0.1 lt Erdöl, 70 bis 90 Gr Kohle, etwas 40 Lt Erdgas und so gegen 1.8 Lt Wasser. Täglich werden 22'000 Tonnen Plastik in die Meere geschwemmt. Ein Grossteil davon sind PET-Flaschen. Eine PET-Flasche ist zwar immerhin nach 1000 Jahren vollständig abgebaut, hinterlässt aber hochgiftige Rückstände.

Die Lösung

Die EU-Kommission will europäische Wasserqualität verbessern so die «Zeit».

Und die EU möchte in der Folge die Bürger dazu bringen, mehr Leitungswasser zu trinken. Neue Qualitätsstandards, zusätzliche Kontrollen und eine neue Richtlinie sollen dazu beitragen. Gerade die Richtlinie hat es aber in sich, denn die hauptsächliche Handlungsachse sie so aus: Die Gastronomie soll kostenloses Leitungswasser ausschenken. (Bento)

 

Hä? Echt jetzt?

 

Zitieren wir, sozusagen als Rekapitualtion, aus der Onlinezeitung «Bento»:

Nach Angaben der EU-Kommission haben 23 Millionen EU-Bürger keinen Zugang zu hochwertigem und sicherem Wasser. "Wasser und sanitäre Grundversorgung sind ein Menschenrecht" – so der Titel der Initiative "Right2Water", die die EU zu einer neuen Richtlinie auffordert. Demnach sei Wasser ein öffentliches Gut und keine Handelsware. Jeder Mensch habe das Recht auf Wasser und eine sanitäre Grundversorgung.

Und: Nur 20 Prozent der Europäer halten das Leitungswasser außerhalb ihres Heimatlandes für akzeptabel – und das, obwohl die Qualität des Leitungswassers in den meisten EU-Ländern schon jetzt sehr hoch ist. Die Folge: Viele Menschen kaufen Wasser in Plastikflaschen und produzieren damit Müll. Der Konsum von Plastikflaschen könnte laut Schätzungen um rund 17 Prozent zurückgehen, wenn die Qualität von Leitungswasser verbessert werden würde. (SPIEGEL ONLINE)

Laut der EU-Kommission könnten so außerdem mehr als 600 Millionen Euro gespart werden, wenn mehr Menschen einfach das Wasser aus der Leitung trinken würden.

Fast zwei Millionen Menschen haben diese Initiative unterstützt – jetzt reagiert die EU mit neuen Richtlinien: In staatlichen Gebäuden und in der Öffentlichkeit soll es Wasserzapfstellen geben, um den Verbrauch von Plastikflaschen zu verringern.

Restaurants und Kantinen sollen Leitungswasser gratis ausschenken. Neue Bauvorschriften sollen gesundheitsschädliche Stoffe in den Leitungen verringern. Dadurch sollen jedoch Mehrkosten von rund 1,6 bis 2,2 Milliarden Euro pro Jahr entstehen. Das heißt allerdings nicht, dass diese Richtlinien auch umgesetzt werden müssen. Es handelt sich dabei eher um Vorschläge, aber nicht um Gesetze.

Auch die Forderung der Initiative, Wasser zum Menschenrecht zu erklären, könne aus rechtlichen Gründen nicht umgesetzt werden. Dafür müsste der Zugang zu Wasser als Grundrecht in den EU-Veträgen definiert sein. (Zeit Online)

Fazit

Angesichts und eingedenk dieser Grössenordnung soll doch bitte einer ernsthaft behaupten, der EU-Lösungssansatz, die Wirte sollen Gratiswasser ausschenken um einem 150 Milliardenmarkt entgegenzutreten der von derselben EU-Politik erlaubt wird, sei nicht vollkommen bescheuert.

 

 

 

 

 

Link: http://www.bento.de/nachhaltigkeit/europaeische-un...