Kalt, nass, unruhig: Die Brwon Trout am Lough Corrib gibt es nicht umsonst.
In einem Bächlein helle,
Da schoss in froher Eil’
Die launige Forelle
Vorüber wie ein Pfeil.
Ich stand an dem Gestade,
Und sah in süsser Ruh’
Des muntern Fisches Bade
Im klaren Bächlein zu.
Die Forelle ist ein weitgehend anpassungsfähiger Fisch, vorausgesetzt, es handelt sich um klare und Sauerstoffreiche Gewässer. Sie bevorzugt kühle Flüsse und Seen mit starken Strömungen. Wir unterscheiden vorderhand die Bachforelle, die ausschliesslich in Süsswasser lebt von der Meerforelle, die zwischen Salz- und Süsswasser wandert. Besonders bemerkendwert ist die Fähigkeit, sich der Umgebung anzupassen, in dem sich die Hautfarbe leicht verändert, um besser getarnt zu sein.
Der Begriff Forelle stammt ab von Mittelhochdeutschen (gesprochen zwischen 1000 und 1400 n.Ch.) Wörtern wie Forhel oder Förhel was bunt oder gesprenkelt bedeutet und auf die Punkte mit dem oft rötlichen Zentrum hinweisen dürfte.
Ein Fischer mit der Rute
Wohl an dem Ufer stand,
Und sah’s mit kaltem Blute,
Wie sich das Fischlein wand.
So lang dem Wasser Helle,
So dacht’ ich, nicht gebricht,
So fängt er die Forelle
Mit seiner Angel nicht.
Forellen sind räuberische Jäger und ernähren sich hauptsächlich von Inseken, kleinen Fischen und Krebstieren. Sie habe ein gutes Sehvermögen und reagieren schnell auf Bewegungen im Wasser auch auf solche ausserhalb des Wassers. Zudem verfügen Forellen über einen gut entwickelten Geruchsinn, sie können Duftstoffe im Wasser gut wahrnehmen. Ihre Stärken sind aber gleichzeitig auch ihre Schwächen, die sie vorschnell zum Biss verleiten.
Doch plötzlich ward dem Diebe
Die Zeit zu lang. Er macht
Das Bächlein tückisch trübe
Und eh’ ich es gedacht; -
So zuckte seine Rute,
Das Fischlein zappelt dran,
Und ich mit regem Blute
Sah die Betrogne an.
Beim Posenangeln (Würmer baden) reagieren sie oft besser auf natürliche Köder wie kleine Fische, Würmer oder Maden, da diese einen natürlichen Geruch abgeben und ihre Beuteinstinkte aktivieren.
Beim Spinnfischen, bei dem künstliche Köder wie Blinker, Spinner oder kleine Wobbler ausgeworfen und langsam eingezogen werden, sind es die visuellen Reize und Bewegung, die die Forelle zum Biss verleiten sollen. Wenn die Forellen jedoch vorsichtig oder träge sind, sind lebende Köder oft die bessere Wahl, da sie durch ihren Geruch und ihre natürliche Bewegung überzeugender wirken.
Hier setzt das Fliegenfischen an, das besonders in Flüssen effektiv ist, da Forellen gerne Insekten von der Wasseroberfläche schnappen.
Forellenfutter: Maifliege
Die Forelle ist ein begehrter Speisefisch, weil ihr Fleisch zart, aromatisch und vielseitig ist. Sie lebt in klaren, sauerstoffreichen Gewässern, was ihre Qualität und ihren feinen Geschmack begünstigt. Aufgrund ihres mageren Fleisches ist sie besonders gesund und reich an Proteinen, Omega-3-Fettsäuren und Vitaminen. Zudem lässt sich die Forelle auf vielfältige Weise zubereiten – ob gebraten, gegrillt, gedünstet oder geräuchert, sie behält stets ihren charakteristischen Geschmack. Besonders in der gehobenen Küche ist sie geschätzt, etwa als Forelle Müllerin Art oder geräucherte Forelle, die beide ihre natürliche Aromatik perfekt zur Geltung bringen. Ihr unkompliziertes Handling und die regionale Verfügbarkeit machen sie zu einem bevorzugten Fisch für Köche und Geniesser gleichermassen.
Welche Forellen gibt es überhaupt?
Die Omble Chevalier bzw. der Seesaibling, gehört zur Familie der Lachsfische und ist eng mit der Forelle verwandt. Sie unterscheidet sich durch ihre Körperform und die bevorzugten Lebensräume, ist aber genetisch nahe an der Seeforelle.
Gedicht: erste drei Strophen aus «Die Forelle» von Christian Friedrich Daniel Schubart (1760).