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  Die Schlagzeilen des Wochenendes: «Aufstand der Beizer», welche aus blanker Verzweiflung ihren Betrieb trotz Verbot öffnen. Wie wird der Staat reagieren? Werden rechtschaffene Wirte niedergeknüppelt?

 

Das Einzige was der Bundesrat in dieser zweiten Corona-Welle erfolgreich zustande brachte, ist die isolierte Schliessung einzelner Branchen, darunter die Gastronomie, während andere wie die Detailhandelsgeschäfte offenbleiben und zurzeit die Schlacht im Ausverkauf zelebrieren. Über die Gründe darf spekuliert werden. Es dürfte nicht allzu weit gegriffen sein, dass andere Branchen genügend Leistungen von Politiker*innen einkauften.

 

Wie gross das Versagen wirklich ist, kann anderswo, nämlich am Impfbarometer anderer Länder abgelesen werden. Israel impfte bereits über 20 Prozent der Bevölkerung. Das hängt nicht etwa mit einem übereilt durchgedrückten Zulassungsverfahren zusammen, sondern daran, dass Israel 1. ohne Diskussion den Preis bezahlte und so genügen Impfstoff sichern konnte und 2. organisatorisch viel unkomplizierter vorgingen.

Um es in überbordendem Konjunktiv auszudrücken: Hätte der Bundesrat auch nur einen Hauch Voraussicht gehabt, hätte er (den) Mut gehabt, hätte er das Land im Januar und Februar bis auf die Lebensnotwendigen Dinge vollständig heruntergefahren und die Hälfte der Bevölkerung durchgeimpft, so hätten alle Lebensadern im März wieder hochgefahren werden können. Dazu hätte er aber die notwendigen Impfdosen zum veranschlagten Preis kaufen und die einfachstmögliche Impforganisation anwenden sollen. So hätten alle Planen können. Aber nein, man musste feilschen und man will um jeden Preis die totale Kontrolle über den Impfverlauf.

Was wir jetzt haben, ist die Sauerei eines unerträglichen Zustandes eines unplanbaren hin und her, auf und zu einzelner Branchen. Widerwärtig ist die der Gastronomie, Kultur und Fitnessbranche einseitig aufgezwungene Solidarität, notabene für aus statistischer Sicht irrelevante Branchen - in der Gastronomie steckten sich laut Bundesämter gerade einmal 3 Prozent an, in Fitnesscenter noch weniger. Es ist eine bittere Tatsache, dass u.A. die Gastronomie den Schaden alleine ausbaden muss.

Der Bundesrat kann sich stolz auf die Fahne schreiben, die Wirte vor sich her in den Abgrund zu treiben. Die grossmundig von Simonetta Somaruga versprochenen Auffangnetze wurden wahlweise nicht aufgehängt oder dann abgehängt. Geht es nach Ueli Maurer, ist dies sowie nur eine notwendige und erfolgreiche Branchenbereinigung.

Wir werden heute sehen, wie einige Wirte und Wirtinnen aus blanker Verzweiflung in ihrem Überlebenskampf ihre Betriebe trotz Verbot öffnen. Das sind die Früchte der Arbeit des Bundesrates, rechtschaffene Menschen und Bürger in die Illegalität zu treiben. 

Fehlt nur noch, dass heute im Fruchtbaren Umfeld der Legislative unter Ausklammerung der Judikative die Exekutive diese «fehlbaren» Wirte niederknüppelt, festnimmt und abführt, ganz im Sine von zuerst hängen, dann richten.