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Die Welt vegan: Mehr Pflanzenfutter gleich besserer Planet. Oft wird im Zusammenhang mit veganer Ernährung die «Oxfordstudie» zitiert. Hier finden Sie das Original.

Über eine Milliarde Menschen sind fettleibig. Dabei ist nicht die Rede von etwas Übergewicht also ein bisschen Speck auf den Rippen. Als wenn das nicht genug wäre: Der erhöhte Konsum von Fleisch bei gleichzeitig reduziertem Verzehr von Obst und Gemüse steigert die ernährungsbedingten Risikofaktoren, die zu einer signifikant verfrühten Sterblichkeit führen.

Gleichzeitig verursacht die Produktion der Nahrung auf diesem Planeten gut ein Viertel der Treibhausgase und davon entfallen vier Fünftel auf die Viehzucht, also für den erhöhten Verzehr von Fleisch. Wer also entscheidet, wer was wo isst, entscheidet sowohl über die Gesundheit der Bevölkerung als auch über den Grad der Umweltbelastung bzw. den Klimawandel. Gesamthaft geht es also letztendlich auch über die Entwicklung der Lebensqualität. 

Oder anders ausgedrückt: Ohne eine gezielte Ernährungsumstellung dürfte einiges den Bach runter gehen. Die nachfolgend einsehbare «Oxfordstudie Vegan» ist dabei einfach eine nüchterne Datensammlung und deren Auswertung. Die auf das Maximum reduzierte Aussage im Konjunktiv: Würde sich die Weltbevölkerung pflanzlichER ernähren, könnte das Millionen Menschenleben retten.

Der englische Originaltitel:
Analysis and valuation of the health and climate change cobenefits of dietary change.
Analyse und Bewertung von Vorteilen bei einer Ernährungsumstellung in Bezug auf Klima und Gesundheit.

Die Bedetung der Studie

Das Ernährungssystem ist für mehr als ein Viertel aller Treibhausgasemissionen verantwortlich, während ungesunde Ernährung und hohes Körpergewicht zu den größten Ursachen für vorzeitige Sterblichkeit zählen. Unsere Studie bietet eine vergleichende Analyse der Vorteile globaler Ernährungsumstellungen für Gesundheit und Klimawandel für alle wichtigen Weltregionen. Wir gehen davon aus, dass der Nutzen für die Gesundheit und den Klimawandel umso größer sein wird, je geringer der Anteil tierischer Lebensmittel in unserer Ernährung ist. Drei Viertel aller Vorteile treten in Entwicklungsländern auf, obwohl die Pro-Kopf-Auswirkungen der Ernährungsumstellung in den entwickelten Ländern am größten wären. Der monetarisierte Wert von Gesundheitsverbesserungen könnte mit dem Umweltnutzen der vermiedenen Schäden durch den Klimawandel vergleichbar und möglicherweise sogar größer sein als dieser.

Zusammenfassung der Studie

Was wir essen, hat großen Einfluss auf unsere persönliche Gesundheit und die Umwelt, die wir alle teilen. Kürzlich durchgeführte Analysen haben den wahrscheinlichen doppelten Nutzen für Gesundheit und Umwelt hervorgehoben, der sich aus der Verringerung des Anteils tierischer Lebensmittel in unserer Ernährung ergibt. Hier koppeln wir nach unserem Kenntnisstand erstmals ein regionsspezifisches globales Gesundheitsmodell auf der Grundlage ernährungs- und gewichtsbezogener Risikofaktoren mit Modulen zur Emissionsrechnung und ökonomischen Bewertung, um die damit verbundenen Gesundheits- und Umweltfolgen von Ernährungsänderungen zu quantifizieren. Wir stellen fest, dass die Auswirkungen von Ernährungsumstellungen hin zu weniger Fleisch und mehr pflanzlicher Ernährung von Region zu Region sehr unterschiedlich sind. Die größten absoluten Umwelt- und Gesundheitsvorteile ergeben sich aus der Ernährungsumstellung in Entwicklungsländern, während die westlichen Länder mit hohem und mittlerem Einkommen pro Kopf am meisten gewinnen. Der Übergang zu einer stärker pflanzlichen Ernährung, die mit den Standard-Ernährungsrichtlinien im Einklang steht, könnte die weltweite Sterblichkeit um 6-10% und die lebensmittelbedingten Treibhausgasemissionen im Vergleich zu einem Referenzszenario im Jahr 2050 um 29-70% senken. Wir stellen fest, dass der monetarisierte Wert der Gesundheitsverbesserungen mit dem Wert der Umweltvorteile vergleichbar wäre oder diesen übersteigen würde, obwohl die genaue Bewertungsmethode die geschätzten Beträge erheblich beeinflusst. Insgesamt schätzen wir den wirtschaftlichen Nutzen der Verbesserung der Ernährung auf 1-31 Billionen US-Dollar, was 0,4-13% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2050 entspricht. Damit die regionalen Ernährungsweisen den hier untersuchten Ernährungsmustern entsprechen, wären jedoch erhebliche Veränderungen im globalen Ernährungssystem erforderlich.

 

Quelle: Marco Springmann, H. Charles J. Godfray, Mike Rayner, and Peter Scarborough

Oxford Martin Programme on the Future of Food, Department of Zoology, University of Oxford, Oxford OX1 3PS, United Kingdom; bBritish Heart Foundation Centre on Population Approaches for Non-Communicable Disease Prevention, Nuffield Department of Population Health, University of Oxford, Headington, Oxford OX3 7LF, United Kingdom; and cDepartment of Zoology, University of Oxford, Oxford OX1 3PS, United Kingdom 

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