Video-Interview: «Klar ist, dass Schönfärberei nichts bringt.» Gespräch mit dem Präsidenten des Basler Wirteverbands Maurus Ebneter.
«Wir stehen im Wettbewerb mit anderen Branchen», so Ebneter, «und die Privatwirtschaft steht im Wettbewerb mit den öffentlichen und staatsnahen Betrieben.» Der Staat leiste es sich, vergleichsweise hohe Löhne zu bezahlen. «Wenn dann noch Ideen wie die 38-Stunden-Woche kursieren, können gewerbliche Branchen nicht mehr mithalten», kritisierte Ebneter anlässlich des Basler «GastroPodiums» zum Thema «Gast2030».
Die Branche steckt mitten in einem grundlegenden Veränderungsprozess. Aktuelle Berufsrevisionen sind Versuche etwas geradezubiegen, das im Grunde ökonomisch, demografisch und gesellschaftspsychologisch bereits gegessen ist. Das zeigt sich in Form von Aussagen wie «Wenn wir Leute mit der entsprechenden Ausbildung und Erfahrung nicht finden, müssen wir halt Mitarbeitende gewinnen, die wenigstens die richtige Einstellung haben.» Ebneters Haltung dazu ist dezidiert. Für ihn ist Berufsbildung «nur» noch ein Element von mehreren. «Natürlich, wie müssen selbst ausbilden, aber das reicht nirgends hin» sagt er. Also müsse anderweitig Boden gut gemacht werden. Zum Beispiel sollte man unter anderem das rationellere Arbeiten noch mehr vorantreiben. «Warum legen die Gastro-Ketten und Gruppen so zu? Wieso sehen wir immer mehr spezialisierte Betriebe? Diese sind in der Lage, Hilfskräfte rasch so auszubilden, dass sie beispielsweise in ihren Konzepten wie ein Koch funktionieren.» Das Pauli Magazin führte mit Ebneter ein Gespräch über Beruf und Berufsleute sowie über Ausbildung.
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