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  Todes-Poulets mit Multiresistenten Erregern? Glaubt keinem Politiker und keinem Beamten, schaut einfach der Wahrheit ins Gesicht. Brodmann Schnauzt

Es ist mal wieder soweit. Die Politiker und Beamten haben nach 50 Jahren Hühner-Mast offiziell erkannt, dass es ein Problem ist, wenn Antibiotika schaufelweise verfüttert werden. Inoffiziell wissen sie es natürlich seit der Einführung der Hochleistungsmast in den 60ern.

Doch jetzt kommen die MRE-Toten: Jährlich 25'000 Tote in der EU und 2000 Tote in der Schweiz lassen sich nicht mehr ... äh ... totschweigen. Jetzt gackern also dieselben Politiker und Beamte gegen die Mastzustände welche sie vorher Jahrzehnte befürworteten.

Der Konsment ist keinen Deut besser. Es ist ja so. In den Regalen liegen jeweils zwei Poulet-Kategorien. Auf der einen Seite das Biohühnchen für CHF 23.- und auf der anderen Seite das Konventionelle Hühnchen zu CHF 9.80. Welches kaufen Sie? Genau.

Kaufen Sie einmal beide. Zuhause legen Sie beide nackt nebeneinander. Dann ist folgendes festzustellen: Das Biohühnchen hat eine eher schlankere, längliche Körperstruktur und eine schöne gelbliche gesunde Hautfarbe. Beim Aufschneiden ist meisten festzustellen, dass das Brustbein und Gelenkknochen «verknöchert» sind und sich nicht durchschneiden lassen.

Das Konventionelle Poulet hat dagegen einen gedrungenen Körper, schon fast bullig. Es ähnelt einem aufgedunsenen Bodybuilder, die Haut ist totenbleich. Die Beine meistens ungleich lang und deformiert. Das Brustbein sowie die Gelenke sind nicht knöchern sondern weich und knorpelig.

Die Grund ist einfach: Es muss schnell gehen. Auf engstem Raum, in Masten von 10'000 bis 20'000 Tieren, ausserhalb der Schweiz oftmals bis 200'000 Tiere, müssen die Küken von 60 Gramm in 30 Tagen zu 2 Kilogramm-Hühnern heranwachsen. Das ist mehr als doppelt so schnell als normal. Ein schlachtreifes konventionelles Poulet hat also zwar das Gewicht eines Erwachsenen Huhns, ist vom Alter her aber noch ein Kind mit Knorpel anstatt Knochen.

Weil wir noch mehr und noch billigeres Poulet in uns reinstopfen wollen, können die Schweizer Mäster nur gerade 54 Prozent des benötigten Eigenbedarfs von über 100'000 Tonnen decken. Der Rest kommt hauptsächlich aus Brasilien, China und Deutschland.

Die Folge der vollautomatischen Turbomast auf den eigenen Exkrementen: Die Tiere sind so schon aus Prinzip krank und werden damit meist präventiv gleich mit verschiedenen Antibiotika behandelt. In der Schweiz sind so je nach Quelle gerade noch ca. 7 bis 9 Prozent der Mastbetriebe antibiotikafrei. Wieviel es in Brasilien, China und Deutschland sind, sei dahingestellt.

Der Rest ist logische Konsequenz. Alle Keime fressen die Antibiotika, es sterben aber nicht alle. Die überlebenden Keime werden resistent und vermehren sich Antibiotikum um Antibiotikum. Endresultat: Das ursprünglich Wundermittel Penicillin ist heute nahezu wirkungslos.

Ich sage nicht was falsch ist und was nicht. Es wäre jedoch sinnvoll, wenn Konsumenten aufhören würden, sich selbst zu belügen. Um das zu erreichen, müsste es wie beim Tabak sein – auf den Geflügelpackungen müssen die Mast- und Schlachtbedingungen sowie die Gesundheitsgefährdungen real abgebildet werden.

Nun ja, dann wäre es auch schön, wenn Behörden und Politiker aufhören, uns für dumm zu verkaufen.

Die wirkliche und problematischste Ursache der Multiresistenten Keime wird nämlich noch lange nicht angepackt werden - die Einführung der Pflicht, Antibiotika in der Schweiz zu produzieren: 70 Prozent aller Indienreisenden tragen die Multiresistenten Keime bereits in sich weil die Pharmaindustrie unter katastrophalsten Bedingungen Antibiotika in Indien produzieren lässt und ganze Landstriche damit verseucht. Lesen Sie hier.

Als gute kritische Lektüre in Bezug auf Geflügelmast ist das «Masthuhn-Dossier» des Zürcher Tierschutzes zu empfehlen, welches sachlich aufgebaut ist.

 

Link: https://daspaulimagazin.ch/de/anderer-artikel/brod...