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  Brodmann schnauzt: Multiresistente Keime und wirkungslose Antibiotika der Pharmaindustrie bringen den Tod. Was wird kontrolliert? Die Gastronomie.

Immer mehr Gastronomiebetriebe gehen ein. Nicht nur, aber auch durch die absurd hohe Regulationsdichte in Verbingung mit tiefen Margen. Jeder zustätzliche Aufwand ist zuviel. Insbesondere betrifft das solche Betriebe stark, die noch Kochlehrlinge in einer gutbürgerlichen Küche handwerklich ausbilden, es geht also wertvolle Substanz verloren. Die Regulierungen betreffen hauptsächlich den Bereich Hygiene, für welche ein engmaschiges Kontrollnetz aufgezogen wurde. Die Pharmaindustrie dagegen kann unbehelligt tun was sie will.

Es soll Leben gerettet werden? Stellen wir also doch einmal die Regulierungen der Gastronomie durch Staat und Behörden in Relation zu einem Thema aus dem Gesundheitswesen und zur hochprofitablen Pharmaindustrie: Multiresistente Keime, also Bakterien, gegen die die meisten oder sogar alle gängigen Antibiotika wirkungslos sind.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO beurteilt die Lage wie folgt: Gut 25'000 Menschen sterben innerhalb der Europäischen Union an multiresistenten Keimen. In der Schweiz sind dem Nationalen Zentrum für Infektionsprävention Swissnoso zufolge zirka 70'000 Menschen von einer spitalbedingten Infektion betroffen, davon sterben gut 2000 durch multiresistente Keime.

Jetzt muss man folgende wissen: Als lokales Brutnest multiresistenter Keime wurde ganz klar Indien lokalisiert. Alle Medikamente die Herr und Frau Schweizer schlucken, werden oft ganz oder teilweise rund um das Indische Bopal produziert, insbesondre alle Antibiotika, die im Auftrag aller Pharmagiganten von Bayer bis Novartis.

Dabei werden die Abwasser wie bei uns vor 100 Jahren grösstenteils direkt und ungereinigt in die Umwelt, in Bäche und Flüsse geleitet, auch die Antibiotikaabfälle.

Jetzt sagen wir und unsere staatlichen Behörden und Regierungen, dass es uns ja nichts angehen, wenn die Inder Ihre Umwelt und Flüsse bis zu ihrem heiligsten Heiligtum den Ganges tödlich vergiften. Ihr Problem.

Mitnichten. Heute ist klar, und das zeigt eine Untersuchung bzw. die Reportage der deutschen Sender ARD und 3Sat unter anderem deutlich, in diesen mit Antibiotika durchsetzten (ab)Wassern leben Keime, die eigentlich an ebendiesen Antibiotika sterben sollten. Damit züchtet die indische Pharmaindustrie im Auftrag der Pharmaweltgiganten die Superkeime, die gleich Resistent sind gegen die Antibiotika die sie produzieren. Das ist, gelinde gesagt, Paradox.

Und die Superkeime werden wie auch die Antibiotika exportiert: 70 Prozent aller Indienreisenden tragen die Superkeime in sich und gehören eigentlich in Quarantäne. Solange sie gesund sind, passiert nichts, doch über körperliche Ausscheidungen oder Kontakt geben sie die Keime a) direkt an andere oder an die Umwelt weiter und b) bei einer operativen Behandlung wird es dann sehr schnell böse. Heute ist ebenfalls belegt, dass sich die meisten ihre multiresistenten Keime nicht im Spital hohlen, sondern sie selber mitbringen.

Diese sich verschärfende Situation wirkungsloser Antibiotika wird für uns alle real lebensbedrohlich, weil unsere Pharmaindustrie billig in Indien produziert um aus den ohnehin überteuerten Medikamenten noch mehr Gewinn heraus zu pressen.

Gibt es dafür bzw. dagegen eine einzige Richtlinie? Nein. Müsste vorgeschrieben sein, dass unsere Antibiotika vollständig unter unserer eigenen Kontrolle im Land produziert werden müssten, um sie vor den Supererregern abzuschotten? Ja. Passiert etwas durch Politik oder Behörden? Nein.

Zurück zur Gastronomie. Im höchsten Stil engmaschig Kontrolliert werden die Gastronomiebetriebe wie gesagt in Bezug auf Hygiene. Doch wie viele Menschen sind nach einem Restaurantbesuch aufgrund hygienischer nicht einwandfreier Lebensmittel in den letzten 50 Jahren gestorben? 0!

Link: https://programm.ard.de/TV/3sat/der-unsichtbare-fe...