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  Meinung: «Wie ist Ihr Unternehmen zum Thema Kunstfleisch eingestellt?» Das interessiert uns seit Jahren. Jetzt kommt Nestlé mit «vegan dairy food».

 

Meinung von: Romeo Brodmann

 

Seit wir vor bald vier Jahren Das Pauli Magazin gründeten, fragte ich praktisch alle Interviewpartner*innen nach ihrer Meinung zum Thema Kunstfleisch. 

Einige wussten nicht, von was ich rede. Viele zuckten mit den Schultern. Bis vor kurzem. Seit «Beyond Meat» an die Börse ging und Milliarden wert ist ohne einen Rappen zu verdienen, und seit «Planted Chicken» aus Erbsenproteinen, das durch eine Maschine in Form gedrückt wird, die eigentlich für die Produktion von PVC-Rohren entwickelt wurden, gerade eben voll hipp wurde, geht die Post vollends ab. 

Am 14. September haben wir mit unserer ersten Liveausgabe von «Das Pauli Magazin LEEKS – Future Foods: Kunstfleisch und Fleischersatz» das Thema weiter angeschoben und offenbar den Zeitgeist getroffen.

Gerade eben fängt Nestlé an den Markt aufzurollen. In Konolfingen, neben der Nestlé-Milchverarbeitungsfabrik, steht das Zukunfts-Labor «Research and Development». Hier arbeiten junge Teams an neuen Produkten, die auf pflanzlicher Basis Nahrungsmittel tierischen Ursprungs ersetzen sollen und das jetzt auch tun. Letzte Woche kam der erste vegane Thunfisch von Nestlé in den Detailhandel. Und in absehbarer Zeit wird Milch auf der Basis von Erbsen und Saubohnen und dergleichen die Milch von Kühen mindestens teilweise ersetzen. Wir reden hier aber nicht mehr einfach von der geschmacklich oftmals schwierig zu akzeptierenden Sojamilch sondern von Produkten, die Kuhmilch in Geschmack, Eigenschaften und Qualitäten immer ähnlicher werden.

Um das Tempo zu vergegenwärtigen: Produkteinnovationen aus diesem Lab kann Nestlé mit den eigenen Netzwerken innerhalb von einem halben Jahr zur Marktreife treiben.

Der Vorteil, abgesehen vom wachsenden Markt: Das Ausgangsprodukt ist wesentlich billiger und das bei etwa bei gleichem Verarbeitungsaufwand (Milch von Kühen im Handel ist längst kein Naturprodukt mehr, sondern ein industriell und technologisch hochgradig verarbeitetes Produkt wie Coca Cola auch). Zudem lassen sich die ökologischen und ethischen Vorzüge für Werbung und PR nutzen.

Naja, lange Rede kurzer Sinn. Lesen Sie Das Pauli Magazin, bleiben Sie dran, die Welt der Ernährung ist gerade im Begriff, sich grundlegend zu wandeln.

Link: daspaulimagahin.ch

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