Seit Januar 2016 arbeitet Stefan Trepp am Persischen Golf in den Vereinigten Arabischen Emirate (zum Interview mit Stefan Trepp geht es hier). Seine neue Herausforderung heisst «Emirates Palace» in Abu Dhabi. Die Luxusherberge wird von der Hotelmanagementgruppe Kempinski geführt und gehört einem Sultan von Abu Dhabi. «Es ist kaum zu glauben, dass ich schon zwei Jahre hier im Emirates Palace bin. Die Zeit vergeht so schnell», sagt Trepp.

Entscheidung nicht in einer schlaflosen Nacht getroffen

«Das «Emirates Palace» in Abu Dhabi begeistert mich», sagt er. «Die Kunst ist», so Trepp, «ein gesundes Mass zwischen Verändern und Verharren zu finden. Den richtigen Zeitpunkt für eine Veränderung muss vorsichtig in Betracht gezogen werden und durchdacht sein. Was gebe ich auf, was riskiere ich und was kann ich gewinnen? Meine Entscheidung, Ende 2015 das «Mandarin Oriental Bangkok» zu verlassen, habe ich nicht einfach in einer schlaflosen Nacht getroffen.»

Stefan Trepp suchte seit 2015 nicht das nächstbeste Hotel, sondern «die objektiv beste Fortsetzung» seiner Berufslaufbahn. Obwohl es ihm sehr schwer fiel, Bangkok zu verlassen, Freunden, Bekannten, Gästen und Arbeitskollegen auf Wiedersehen zu sagen, war sein Verlangen nach einer neuen Herausforderung grösser. «Ich bin überzeugt, dass ich mich im «Emirates Palace» Hotel beruflich und menschlich weiterentwickeln kann.» Trepp arbeite bereits von 2002 bis 2005 als Junior Souschef im berühmten «Burj al Arab» in Dubai und kennt die 621'000 Einwohnern zählende Hauptstadt des Emirats Abu Dhabi und der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE).

200 Köche in vierzehn Restaurants

Das staatliche «Emirates Palace Hotel» in der emiratischen Hauptstadt Abu Dhabi steht unter der Leitung der Kempinski-Hotelkette und gilt als eines der luxuriösesten Hotels der Welt. Die Herrscher von Abu Dhabi versuchen mit dem Emirates Palace einen ähnlichen Weg wie Dubai einzuschlagen, um nach Rückgang der Erdöleinnahmen eine weitere Einkommensquelle zu erschliessen.

Kempinski Hotels S.A. ist die älteste europäische Luxushotelgruppe, mit Wurzeln in Berlin und heutigem Sitz in Genf. Sie ist eine Tochtergesellschaft der Kempinski AG in München. Kempinski betreibt 75 Fünf-Sterne-Häuser in 30 Ländern. Unter anderem das Hotel Adlon in Berlin.

Das Palasthotel wurde zwischen 2001 und 2005 erbaut. Die Luxusherberge gehört der Herrscherfamilie von Abu Dhabi. Die Baukosten betrugen rund zwei Milliarden Euro. Jährlich werden dort fünf Kilogramm reines essbares Blattgold verbraucht. Es bezeichnet sich aufgrund der Luxus-Ausstattung selbst nicht als Hotel, sondern als «Palace» (Palast). Das Emirates Palace trägt wie die Nobelherberge «Burj al Arab» offiziell fünf Sterne.

Die Gäste des Emirates Palace Hotels werden in Coral-, Pearl- und Diamond-Gäste aufgeteilt. Jedem Gast steht dabei ein privater Butler zur Verfügung. Die Hauptaufgaben des Hotels sind die Unterbringung von Staatsgästen und deren Anlässe, die Ausrichtung von internationalen Konferenzen sowie Luxus-Urlaub des Jet-Sets. Das Hotel stellt 302 Zimmer («deluxe luxury room») und 92 Suiten zur Verfügung. Im Hotel arbeiten rund 1'500 Angestellte aus 50 Ländern. Es gibt 17 Geschäfte der internationalen Luxus-Marken und zehn Restaurants im Hotel. Trepp leitet eine Brigade von 200 Köchinnen und Köchen. 

(Urs Oskar Keller ist freischaffender Journalist. Kontakt: www.urs-ok.ch)