Die Spätfröste 2016 und 2017 haben gezeigt, dass die Spätblühigkeit ein entscheidendes Kriterium ist für die Wahl von Erwerbssorten in der Schweiz. «Die Franzosen haben dies schon vor 150 Jahren erkannt und deshalb nur späte Sorten gefördert und veredelt», mahnt der Walnussveredler und Biochemiker Dr. Hans-Sepp Walker aus Prez-vers-Noréaz (FR).

Christof Gubler: Das ist nur bedingt wahr. Das stimmt für die terminalen AOC-Sorten und eine der lateralen Sorten. Gerade in Frankreich erleben neue ertragsstarke Sorten einen Aufschwung, welche früh bis mittelfrüh austreibend sind. Denn das Problem der spät bis superspät austreibenden Sorten sind der geringere Ertrag und das kleinere Kaliber. So muss sich jeder die Rechnung machen, ob er das Risiko eingeht, eine etwas frühere Sorte mit mehr Ertrag und grösserem Kaliber aber höherem Ausfallrisiko anzubauen. Ausgewählte Sorten machen zudem eine zweite Blüte, so hat man trotz Ausfall noch Nüsse. Das gelingt aber nur, wenn man sich mit Befruchtungsverhältnissen sehr gut auskennt.

Niklaus Zahner: Unseren letzten bei den Nüssen schadbringenden Spätfrost erleben wir 1981. Aber es stimmt, was die Franzosen schon lange tun. Ich besitze auch einige französischen Walnusssorten. Bäume mit spätem Austrieb haben Vorteile. Auf unserer Plantage gibt es aber auch die früh austreibende Esterhazy, eine ungarische Sorte. Sie hat sehr schöne Nüsse und macht keine Probleme.

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«Wir hatten in keiner der kalten Mai-Nächte Schäden, sowohl bei Früh- als auch Spätaustreibenden. Dies mag auch an eher bedecktem Himmel liegen.» Christof Gubler

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Apropos Frühblühigkeit und Spätfrostgefährdung: Verzeichneten Sie seit dem 6. Mai Frostschäden?In Zollikofen (BE) beispielsweise, wurden dann minus 7,7 Grad gemessen!

Christof Gubler: Wir hatten in keiner der kalten Mai-Nächte Schäden, sowohl bei Früh- als auch Spätaustreibenden. Dies mag auch an eher bedecktem Himmel liegen in einigen der Nächte. Bei sehr frühen Sorten hatten wir in den letzten vier Jahren zweimal erfrorene Triebe. Je nach Sorte gab es aber dank zweiter Blüte doch noch 30 bis 50 Prozent Ertrag. Die mittelspäten Sorten erfroren an einem Standort nie, an einem anderen erst einmal leicht. Die späten Sorten erfroren noch nie.

Niklaus Zahner: Nein, soweit erkennbar hat es bis jetzt keine Frostschäden gegeben.

Lateral tragendeNussbaumsorten – tragen also Nüsse auch an den Seitentrieben des einjährigen Holzes– müssen gedüngt, geschnitten und mit Pestiziden bzw. Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. «Der grössere Flächenertrag hat seinen Preis», sagt Biochemiker Dr. Hans-Sepp Walker. 

Christof Gubler: Zuerst einmal mochte ich Folgendes klarstellen: Die Nuss ist kein Produkt, welches intensiven Pflanzenschutz benötigt, verglichen mit anderen Früchten, die man kauft. Dies nicht zu letzt, weil der essbare Teil durch Schale und Hülle geschützt ist. Letzteres führt auch dazu, dass der essbare Teil nie im direkten Kontakt ist zu den Pflanzenschutzmitteln. 

Wer sich aber genügend mit der Nusskultur beschäftigte, weiss, dass Xanthomonas-Bakterien, Pilze sowie der Apfelwickler und die Nussfruchtfliege grosse Schäden verursachen können. Ich kenne solche Schäden durch meine Auslandaufenthalte bestens. Je nach Schädlingsaufkommen und Jahr kann es ohne Pflanzenschutz zu Ausfällen von über 50 Prozent kommen. Wer wirklich von den Nüssen leben will, kann sich das nicht leisten. Zudem haben wir die gleichen Qualitätsanforderungen an unsere Nüsse gestellt bekommen, wie sie für ausländische gelten. Dort baut niemand Nüsse ohne Pflanzenschutz an. In der Schweiz kann bestenfalls für den Eigengebrauch oder für die Direktvermarktung an anspruchslose Kunden ohne Pflanzenschutz produziert werden. Dies ist bei der Nuss nicht anders als bei allem Gemüse und Obst.

Natürlich gibt es Sorten, die weniger anfällig sind. Jedoch gibt es Sorten, welche wenig anfällig sind gegen Bakteriose und Pilze. Andere gibt es, die wenig anfällig auf die Nussfruchtfliege sind. Da eine Toleranz gegen Nussfruchtfliege nicht auch Toleranz gegen Pilze und Bakterien bedingt und keine Sorte gegen den Apfelwickler resistent ist, kann man nur von einer Reduktion und nicht vom Verzicht auf Pflanzenschutzmittel reden.

Niklaus Zahner: Moderne Züchtungen- zum Beispiel lateral tragende Nussorten – werden in der Volksmeinung oft als krankheitsanfälliger und pflanzenschutzbedürftiger angesehen als die Sorten aus Grossmutters Hausgarten. Ich habe meine Diplomarbeit 1989 an der ETH über Weizen geschrieben. Auf einem Versuchsfeld im bündnerischen Filisur verglich ich alte Landweizensorten mit Neuzüchtungen und habe festgestellt, dass die modernen Zuchtsorten weit resistenter waren und weniger gespritzt werden mussten als die lokalen Sorten. Die Züchter haben da gute Arbeit geleistet und ich kann mir gut vorstellen, dass das bei der Nusszüchtung ähnlich war bzw. immer noch ist.

Wie kann man den Einsatz von weiter Pflanzenschutzmitteln verringern?

Christof Gubler: Wir versuchen jedoch, den ohnehin schon geringen Pflanzenschutzeinsatz noch weiter zu reduzieren. So pflanzten wir unsere Reihen weiter auseinander als im Ausland üblich, verzichten damit auf Frühertrag aber geben den Pilzen und Bakterien dank schneller Abtrocknung weniger Chance. Wir setzen stark auf Kompost, da dieser über die Erhöhung des Humusanteils des Bodens der Bakteriose vorbeugt. Wir setzen auf natürliche Pflanzenstärkung, damit die Pilze weniger Chance haben. Und zuletzt beobachten wir Prognosesysteme für Pilze und Überwachen unsere Schädlinge, um nur zu Spritzen, wenn es nötig ist. Wir führen auch regelmässig Feldrundgänge mit unseren Produzenten durch, wo wir unser Wissen weitergeben.

 

Wir haben auch einige Bäume, die nie ein Pflanzenschutzmittel gesehen haben. Aufgrund der tiefen Ertragserwartung und teils grossem Ausfall durch Krankheiten und Schädlinge müssten wir für diese Nüsse den doppelten bis dreifachen Preis haben als für unsere Hauptproduktion. Die Konsumenten, welche sich am bereits geringen Pflanzenschutzeinsatz stören, haben die Wahl, solche Nüsse zu kaufen. Meine Beobachtung ist aber, dass das ein Nischenprodukt ist und wenige bereit sind, mehr dafür zu zahlen.

Ohne Dünger gehts nicht?

Christof Gubler: Punkto Dünger kann ich sagen, dass wir nicht mehr düngen als ein Ackerbauer. Der Nussbaum produziert viel Protein, da die Nuss 20 Prozent Protein enthält. Dieses kann nur bei genügender Stickstoffversorgung sichergestellt werden. Was passiert, wenn man seine Bäume nicht dem Bedarf entsprechend düngt, sieht man in vielen Ökowiesen, in denen Nussbäume vor sich hinkümmern.

Haben Sie in der Schweizerische Arbeitsgruppe für Integrierte Obstproduktion (SAIO) beim Schweizer Obstverband nicht verlangt, dass die Düngenormen für Nussbäume in Anlagen gegen oben angepasst werden – vor allem die N- oder Stickstoff-Düngung? 

Christof Gubler: Ich habe nicht verlangt, dass die Düngung nach oben angepasst wird, denn es gab schlicht bis vor zwei Jahren keine Düngenorm für Nussbäume in der Schweiz. Ich beantragte viel mehr, dass man überhaupt eine Düngenormen aufstellt, welche sich auf die französischen abstützen. Diese entsprechen in etwa der Düngung eines Weizen- oder Maisfelds, sobald die Anlage im Vollertrag ist. Man kann auch sagen, dass wir beispielsweise – verglichen mit Chile – nur etwa die Hälfte Stickstoff geben, also recht moderat düngen. Die SAIO stellte darauf die Düngenormen auf, welche noch vom Bundesamt für Landwirtschaft BLW abgesegnet werden müssen. Sie sind zu finden in den SAIO-Richtlinien.(http://members.swissfruit.ch/node/3702)

Die Walnussfruchtfliege ist weiter auf dem Vormarsch. Was unternehmen Sie dagegen?

Christof Gubler: Die Walnussfruchtfliege ist vorhanden und kann bis zu 50 Prozent Ausfall verursachen. Mit Kaolin, einem Tonmineral, kann man den Baum für die Fliege unattraktiv machen. Genügt das nicht, gibt es im Bioanbau als auch im konventionellen Anbau Insektizide.

Niklaus Zahner: Die Walnussfruchtfliege «Rhagoletis completa», eine enge Verwandte der Kirschessigfliege, macht uns seit zehn Jahren Probleme. Wir behandeln die Bäume etwa vier Mal jährlich mit einem Insektizid. Da es problematisch ist, die grossen Bäume vollständig einzunebeln, mischen wir das Produkt mit einer Ködersubstanz und applizieren es nur auf die untersten Äste, wo die Fliegen angezogen werden und sie den Wirkstoff aufnehmen. Dazu reichen lediglich fünf Prozent der Spritzmittelmenge, was finanziell und ökologisch ein grosser Gewinn ist. Der Schädling stammt ursprünglich aus den USA und Mexiko, erreichte Spanien in den 1980er-Jahren, Italien in den 1990ern und schaffte dank des Klimawandels um 2007 den Sprung über die Alpen und breitet sich seither bei uns aus. Sie ist ein bedeutender Schädling der Walnuss, weil sich die befallenen Nussschalen und mitunter auch die Nusskerne schwarz verfärben und die Frucht, insbesondere bei frühem Befall, dadurch unansehnlich bis ungeniessbar wird. Unter ungünstigen Bedingungen können die Ertragsausfälle erheblich oder gar vollständig sein. Soweit bisher bekannt ist, befällt die Walnussfruchtfliege glücklicherweise nur Früchte der Walnuss und der Schwarznuss.

Der Bund hat die Inventarisierung von Schweizer Nusssorten Anfang der 2000er-Jahre lanciert und finanziert. «Fructus», die Vereinigung zur Förderung alter Obstsorten in Wädenswil, hat den Auftrag des Bundesamtes für Landwirtschaft zur Inventarisierung der Walnüsse für den Bund übernommen und in mehreren Projekten in der Schweiz realisiert (ab 2003 in der Romandie, 2007 in der deutschen Schweiz. Im Rahmen des Auftrags wurden die Sorten in der Schweiz gesucht, nach verschiedenen Kriterien ausgewählt, veredelt und davon Sortengärten erstellt. «Fructus» evaluierte 120 Schweizer Nusssorten, welche die Vielfalt der Schweizer Baumnüsse erhalten sollen. Nur sehr wenige der Sorten kommen für den Erwerbsanbau in der Schweiz in Frage.

Christof Gubler: Es ist natürlich schon so, dass von den inventarisierten Sorten trotz grosser Vielfalt und interessanten Eigenschaften praktisch keine den Sprung in den Erwerbsanbau schaffen, hauptsächlich, weil die Lateralität fehlt. Für die Vielfalt in der Direktvermarktung können sie aber durchaus interessant sein. Um für den Erwerbsanbau weitere interessante Sorten zu haben, haben wir Kontakt in Züchtungsregionen der Welt, dies ermöglichte unsere einzigartige Sammlung an verschiedenen Sorten.

«Bei der Auswahl der Sorten zum Schweizer Walnussinventar hat man dieses Kriterium bzw. das Austriebsdatum kaum berücksichtigt. Deshalb sind diese Sorten für den Erwerbsnussbaum in der Schweiz unbrauchbar», sagt der Schweizer Nussfachmann Dr. Hans-Sepp Walker. Aber solche Sammlungen seien Mode, beschäftigen die Administration und jemand verdiene Geld damit…

Christof Gubler: Es wäre zu einseitig, bei der Selektion nur auf spätaustreibende Sorten zu halten. Denn es gibt verschiedene Züchtungskriterien: Nussgrösse, Kernanteil, Krankheitsresistenz, Wuchs, Kernfarbe, Knackbarkeit etc. Und ich darf sagen, dass zwischen dem Austrieb der frühesten und spätesten Inventarisierungssorte sechs Wochen liegen! Wobei die späteste nach den allerspätesten französischen Sorten austreibt. Ziel einer Inventarisierung muss es sein, eine möglichst grosse genetische Palette aus diversen Regionen zu haben. Dann hat man die grösste Chance, auf neue Herausforderungen – Krankheiten, Trockenheit, geringere Kältesummen für die Vernalisation – geeignete Lösungen zu haben. Wie gesagt: Der Austrieb ist nur eines von vielen Kriterien. Das kann am ehesten realisieren, wer sich auch bei den ausländischen Züchtungsprogrammen auskennt.Es gibt in der Schweiz andere Selektionsprogramme, die aber das wichtigste Kriterium für den Erwerbsanbau, die Lateralität komplett vergassen.

Ich bin auf der gleichen Linie mit den Kritikern, dass man sehr genau wissen muss, für was man denn selektiert, wenn man eine Sammlung macht. Jedoch mag ich zu zweifeln, dass diese Kritiker sich mit Züchtung beschäftigten respektive die wichtigen Kriterien kennen. Wir selber verdienen nur Geld am Verkauf der Bäume, nicht an der Administration.

Niklaus Zahner: Später Austrieb ist zweifellos ein Vorteil. Unsere französischen Franquette- und Mayette-Bäume bestätigen das. Ob das Kriterium beim Schweizer Nussinventar zu wenig berücksichtigt wurde, glaube ich nicht. Die erfassten Sorten sind aber Nachfahren von Wildlingen – Zufallskreuzungen auf freier Wildbahn, ohne irgendwelche Zuchtziele – und nicht organisierte, wissenschaftlich begleitete Züchtungen. Und bei den Wildlingen hat eine (unbewusste) Selektion (auf späten Austrieb) bereits früher stattgefunden. Wenn sie jedes Jahr erfrören und keinen Ertrag gäben, hätte man sie nämlich längst ausgerissen.

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«Es braucht eben doch einige – vermutlich sogar ziemlich viele – Jahre, um eine Sorte richtig einzuschätzen.» Niklaus Zahner

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Einzelne Landwirte haben unter anderem frühe osteuropäische Sorten wie Apollo, Jupiter, Mars und Saturn gekauft, die in Spätfrostjahren bei uns keinen Ertrag geben. 

Christof Gubler: Ein Teil ihrer Bäume besteht aus osteuropäischen Sorten, wobei ich den Austrieb als mittelspät beschreiben würde und dieser nur früh ist, werden sie mit sehr spät austreibenden französischen Sorten verglichen. Bei den osteuropäischen Sorten gibt es natürlich ein Risiko, jedoch sind die Nüsse grösser als bei den sehr spät austreibenden französischen Sorten. Je nach Sorte kommt es auch zur angesprochenen zweiten Blüte. Am Schluss entscheidet das Kaliber darüber, ob die Nüsse wertvoll sind oder nicht. Auch wir im Thurgau haben eher auf mittelspät austreibende Nussbäume gesetzt, da der Ertrag und das Kaliber einfach besser sind. 

Wir können nicht teurere Schweizer Nüsse in den Laden stellen, die ein kleineres Kaliber haben als ausländische Nüsse.

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«Es braucht eben doch einige – vermutlich sogar ziemlich viele – Jahre, um eine Sorte richtig einzuschätzen.» Niklaus Zahner

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Niklaus Zahner: Das kann schwierig werden. Wir haben dies in der Nacht vom 6. auf den 7. Mai 2019 gerade wieder gesehen. Ich hätte vielleicht andere Sorten gesetzt, genau genommen die «Geisenheim 139». Sie ist äusserst robust und hat sich über die Jahre sehr gut bewährt. Die Nuss-Baumschule Gubler im thurgauischen Hörhausen empfiehlt die Sorte zwar nicht unbedingt, weil es inzwischen bessere gibt. Nach nunmehr über 40-jähriger Erfahrung, können wir der Sorte unter hiesigen Bedingungen noch immer ein gutes Zeugnis ausstellen. Es braucht eben doch einige – vermutlich sogar ziemlich viele – Jahre, um eine Sorte richtig einzuschätzen. Dazu kommt der Monokultureffekt: Einzelbäume im Versuchsgarten verhalten sich oft anders, haben weniger Krankheiten als geschlossene Bestände mit hunderten Exemplaren.

Wie geht es mit den beiden geplanten Thurgauer Walnusskompetenzzentren in Hörhausen und Hauptwil-Gottshaus weiter?

Christof Gubler: Eines wird mit einem Verarbeitungsvolumen von etwa 100 Tonnen in Hörhausen gebaut. Dazu wird auch eine Aktiengesellschaft Ende dieses Jahres oder Anfang 2020 gegründet. Die Maschinen werden erst nächstes Jahr gekauft. Wir sind aber auch heuer im kleinen Rahmen zum Trocknen und Kalibrieren der Nüsse eingerichtet. Momentan sind wir sechs Mitglieder, maximal eines kommt eventuell noch dazu. Zur Menge tragen hauptsächlich Anlagen mit ertragreichen Sorten bei.

In Hauptwil-Gottshaus gibt es das zweite Verarbeitungszentrum mit künftig zehn bis fünfzehn Tonnen verarbeiteten Nüssen. Diese Nüsse werden dann über unsere Aktiengesellschaft in Hörhausen verkauft. Dieses Zentrum ist schon für das Trocknen der Nüsse eingerichtet. Zur Menge tragen hauptsächlich Nüsse von Hochstämmern bei.

Der Kanton Thurgau besitzt zwar nicht am meisten Flächen mit Nussbäumen, ich bin jedoch überzeugt, dass wir der Kanton mit der grössten Fläche an professionell bewirtschafteten erfolgreichen Nussbaumanlagen sind.

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«Eine Ölmühle in der Nähe wäre in der Zukunft vielleicht eine Option.» Niklaus Zahner

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Herr Zahner, gibt es auch Kooperationsbestrebungen bei Ihnen?

Niklaus Zahner: Nein, das ist nicht vorgesehen, da wir selbst über die nötigen Einrichtungen verfügen. Wir sind mit unserer ersten, 1970 gewerbemässig erstellten, zwei Hektaren grossen Nussplantage der Schweiz, unabhängig. 1982, nach zwölf Jahren, hatten wir erstmals eine Ernte von zwei Tonnen. Heute liegt der Ertrag bei vier Tonnen. Wir verarbeiten, waschen, trocknen, konfektionieren und vermarkten die Nüsse unserer 140 Bäume in unserem Rebgut Bächi selbst. Der Ausschuss, rund zehn Prozent der Ernte, lassen wir im Waadtland, in der Moulin-Huilerie de Sévery bei Morges, einer Ölmühle «nach klassischer Methode» – so der Wortlaut des Ölmüllers – zu Baumnussöl pressen. Eine Ölmühle in der Nähe wäre in der Zukunft vielleicht eine Option.