Der Verbrauch von Frozen Food teilt sich laut dti-Absatzstatistik wie folgt auf:
Fertig-Gerichte
5.7 kg pro Kopf/Jahr
Backwaren
11.4 kg pro Kopf/Jahr
Pizza
4.4 kg pro Kopf/Jahr
Snacks
3.4 kg pro Kopf/Jahr
Fleisch
5.4 kg pro Kopf/Jahr
Fisch
3.7 kg pro Kopf/Jahr
Gemüse
6.2 kg pro Kopf/Jahr
Kartoffeln/Kartoffelproduke
5.6 kg pro Kopf/Jahr
Obst/Früchte
0.9 kg pro Kopf/Jahr
Sonstiges (vor allem Milcherzeugnisse/Süssseisen)
0.3 kg pro Kopf/Jahr
Die Bezeichnung Tiefgefrorene Lebensmittel umfassen also sowohl einzelne Roh-Produkte (von Erbsen bis Seafood) als auch komplette Mahlzeiten oder Teile von Mahlzeiten, die roh oder teilweise gekocht verpackt und eingefroren sind.
Gerade mit dem weltweit zunehmenden Einsatz von Mikrowellen, den Kochvorlieben in den Haushalten und den veränderten Essgewohnheiten der Millennials steigt die Nachfrage und der Verbrauch von Tiefkühlkost weltweit. In Verbindung mit der Pandemie hat dies zu einem weiteren Schub geführt. Der Tiefkühler ist für Menschen im Home-Office sozusagen oftmals die Kantine für zu Hause.
Im Vergleich zur USA sind die Europäer allerdings Weisenknaben. Eine Studie von Mordor Intelligence bewertete den Markt für Tiefkühlkost im Jahr 2020 mit 43,5 Millionen USD. Die Studie zeigt auch, dass das Segment bis Ende 2026 56,2 Millionen USD erreichen wird.
Interessant ist dabei auch die Entwicklung der Verpackung: Verpackungsalternativen für Tiefkühlkost aus Pappe und wachsbeschichtetem Papier werden immer weiterentwickelt. Entscheidend ist dabei, diese so «abzudichten», dass sie Fett, Öl und Wasser widerstehen können. Und das unter Einbezug einer wachsenden Verschärfung der Lebensmittelhygiene. Was sichtbar ist: Viele Unternehmen fangen an zu verstehen, dass sich das «Oekospiel» auch lohnen kann. Die anfängliche Abwehrhaltung der Industrie, sich auf Verpackungen einzulassen, die Oekologisch vertretbar sind, können lohnend sein und das in mehrfacher Hinsicht.
Nachhaltigkeit in Lebensmittelverpackungen haben weltweit Aufmerksamkeit erregt. Angesichts steigender Kunststoffabfälle auf Deponien und Meeresböden ist der Bedarf an nachhaltigen Materialien bei der Herstellung von Verpackungen zum Gebot der Stunde geworden. Mit zunehmendem Bewusstsein der Verbraucher, Nachhaltigkeitszielen von Marken und gesetzlichen Vorschriften wird der Bedarf an nachhaltigen Verpackungslösungen weiter vorangetrieben. Es dürfte ziemlich interessant werden, wenn Verpackungen für Tiefkühlkost weiter entwickelt werden und letztendlich, wie sich das umgekehrt auch auf die Entwicklung der Tiefkühlprodukte auswirkt, wenn dann der Verbrauchermarkt Verpackungen fordert.
Und die Gastronomie?
Viele, oftmals gehobene Betriebe haben vor Produkten aus dem Tiefkühler immer noch gewisse Berührungsängste. Das hängt auch eng mit Trendformen wie «Bruta Lokal» zusammen. Allerdings ist das eine eher schwache Begründung. Keine Frische Erbse, die heute frisch auf dem Markt gekauft wurde, kann frischer sein als eine tiefgekühlte Erbse. Früchte und Gemüse haben kaum mehr als 3 Stunden vom Feld bis in die Verarbeitugsstrasse der TK-Industrie. Und dort wird ja im grunde nur das getan, was in der Küche ebenfalls Praktiziert wird: Rüsten, Waschen, Blanchieren, abschrecken, Schockgefrieren. Mehr nicht. Gefrorene Gemüse und Früchte sind also von der Frische her kaum ein Problem. Der Nachteil liegt allenfalls in den Schnittarten, wenn das Rüebli dann in allen Gastrobetrieben gleich geschnitten ist. Die Frische ohne Qualitätsverlust lässt sich über weite Strecken auf Fische und Meeresfrüchte übertragen. Gefrorener Fisch ist eben meist frischer als Frischer Fisch.