DIE LAGE DER NATION

Die Verfügbarkeit von Kopfsalat, Eichblatt, Lollo und Konsorten aus Schweizer Anbau wird knapp und die Preise ziehen einhergehend mit den frostigen Temperaturen nochmals deutlich an. Bei Mini Lattich, Lattich, Eisberg und Frisée steht bereits nur noch Import-Ware zur Verfügung. Ab Freitag ist auch mit heimischem Fenchel Schluss für dieses Jahr. Wer’s gerne saisonal und regional mag, der kann mit Bio Topinambur, mit Pastinaken, Peterliwurzel, farbigen Carotten und Pfälzer aus dem Vollen schöpfen. Die gefühlt hundert verschiedenen Sorten Kürbis kommen allerdings aus der EU.

BORLOTTI BOHNEN

Ursprünglich aus Südamerika kommend, wurden sie im 16. Jahrhundert vom Kirchenoberhaupt höchstpersönlich in Italien eingeführt. Die Schönste aller Bohnen ist bei den Italienern schnell populär geworden und heute vom Stiefel kaum mehr wegzudenken. Als Zuppa di Fagioli, Riso e Fagioli oder in Kombination mit Pasta erwärmt sie Magen, Herz und Seele.

OCHSENHERZ TOMATEN

Von den Grossen aus Frankreich liegen nur noch grüne Restposten in der Halle rum, welche Sie sich zumuten wollen. Als gute Alternative zu empfehlen ist aktuell die Sorte Monte Rosa aus Spanien.

GUAVE

In der Form ähnelt die rundlich-ovale Guave einer Birne. Botanisch allerdings gibt es zwischen den Früchten keine Verwandtschaft, denn Guave sind die Beerenfrüchte von immergrünen Bäumen. Die ursprüngliche Heimat der Guave liegt in den tropischen Gebieten Amerikas. Zwischenzeitlich werden sie unter anderem auch in Sizilien angebaut. Das betörend und sehr intensiv duftende Fruchtfleisch von reifer Guave schmeckt süss-säuerlich und erinnert an einen Mix aus Himbeere, Stachelbeere und Birne.

BROCCOLO FIOLARO DI CREAZZO

Fantastico, was unsere Amici aus Bella Italia uns aktuell wieder alles in die Markthalle schicken. Zu Recht trägt das feine Gemüse den Beinamen Gourmet-Broccoli und seiner Verwendung sind auch fast keine Grenzen gesetzt. Auf jeden Fall geriet bereits Goethe, der alte Feinschmecker, auf seiner Italienreise beim Genuss ins Schwärmen. Und diesem Herrn stehen wir nun wirklich in Nichts nach…

ARTISCHOCKEN

Antonio und Antonino können euch ein Lied davon singen. Die Verfügbarkeiten sind nicht konstant und so haben wir mit dem edlen Gewächs jede Woche ein neues Sörgeli. Aktuell sind die Minis nicht nur sehr rar, sondern sie machen uns auch qualitativ ganz und gar keine Freude. Den Eingang der ersten Spanier erwarten wir am Wochenende.

CHARANTAIS MELONE

Die wunderbar geschmackvolle, süsse und festfleischige Melone kommt aus dem weiten Senegal zu uns. Preislich ist sie der Bentley auf dem Markt und schreibt mit mehr als zehn Franken für das Kilo ordentlich zu Buche.

MEYER LIMES AUS DER TÜRKEI

Als grosser Zitrusfrüchte Fan haben es mir die Meyer Limes ganz besonders angetan. Obwohl sie von den einen verächtlich als Yuppie-Zitrone abgetan werden, finde ich das Aroma von Saft und Schale einmalig und den Preis wert. Beim nächtlichen Streifzug durch die lange Halle sind uns die Exemplare aus der Türkei sofort in’s Auge gestochen. Optisch unterscheiden sich weder Schale noch Fleisch deutlich von einer „hundskomunen“ Zitrone. Geschmacklich können sie dann zwar mit der Meyer Lime aus USA auch nicht ganz mithalten. Preislich sind sie hingegen mit sechs Schtutz pro Kilo sehr spannend und allemal einen Versuch wert.

MINI CLEMENTINEN PITUFO

Diese kleine Clementine aus Spanien legen ich Ihnen ganz besonders an’s Herz. Sie lässt sich sehr gut schälen, ist schön saftig und besticht durch ein gutes Süsse-Säure-Verhältnis. Wunderbar, gäll Domenico Migiano?

BIO ORANGEN

Die ersten Bio Orangen aus Sizilien sind eingetroffen. Doch bei der Standard Orange, empfiehlt es sich, noch bei der geschmacklich ein Mü besseren und etwas preisgünstigeren Sorte Blue Orange aus Spanien zu bleiben. Alle Blutorangenliebhaber müssen sich leider weiterhin noch in Geduld üben. Ohne Frost geht da gar nichts. Ich werde die freudige Botschaft des ersten Eingangs subito überbringen.

www.marinello.ch