Das Scandic Grand Central Helsinki befindet sich in den alten Verwaltungsgebäuden der finnischen Staatsbahnen (VR Group) des Hauptbahnhofs von Helsinki. «Mit seinen 491 Zimmern – davon befinden sich 180 im Neubau – sowie Tagungs- und Banketteinrichtungen gehört das Scandic Grand Central zu den grössten Hotels in Finnland und bleibt seinen Wurzeln im späten Jugendstil treu», sagt Johanna Uimonen, Kommunikationsleiterin von Scandic Finnland mit Sitz in Espoo. Das Hotel verfügt über zwölf Konferenzräume. Bereits 2017 verliess die Bahnverwaltung ihren Sitz am Hauptbahnhof mit damals 100 grossen Büros, die dann, wegen der Grösse, in bis zu vier geräumige Hotelzimmer sorgfältig umgestaltet wurden. Johanna Uimonen: «Wir beschäftigen im neuen Scandic 40 Personen. Die Reinigung des Hotels wird von einer aussenstehenden Firma übernommen.» Der Frühstücks-, Bar- und Restaurantbereich verfügt über mehrere hundert Sitzplätze sowie der Ballsaal, der in kleinere Veranstaltungsräume unterteilt werden kann. Das Projekt bestand aus der Restaurierung und adaptiven Umnutzung von Verwaltungsgebäuden und dem zeitgenössischen Anbau, der die Stationen Nord vervollständigt. Die Architekten Soini & Horto waren die Hauptdesigner bei der Umwandlung des alten Verwaltungsgebäudes des Hauptbahnhofs von Helsinki, das ursprünglich von Eliel Saarinen entworfen wurde, 1909 fertiggestellt und 1936 erweitert wurde, in ein internationales Hotel.
Kulturelles Erbe
Das ursprünglich von Eliel Saarinen entworfene und 1909 fertiggestellte Verwaltungsgebäude der finnischen Eisenbahngesellschaft wurde zu einem grossartigen Hotel umgebaut. Betrieben wird es von der grössten skandinavischen Hotelkette Scandic. Scandic besitzt heute 270 Hotels in sechs Ländern, davon 60 in Finnland (fünf davon in Helsinki sowie auch zwei Hilton-Hotels, die von Scandic geführt werden). Fast 100 Jahre lang diente das Gebäude als zentrale Bahnverwaltung und ist ein fester Bestandteil des Hauptbahnhofs von Helsinki. Es trägt ein bedeutendes historisches und kulturelles Erbe, das es zu einem wesentlichen Bestandteil des Stadtbildes der finnischen Metropole macht. Damit wurde ein aussergewöhnlich hoher Anspruch an das Design gesetzt. Das Gebäude ist durch das Gesetz zum Schutz des baulichen Erbes geschützt und der vorzügliche Umbau, der 2016 begann und im April 2021 dauerte, wurde in enger Zusammenarbeit mit der finnischen Denkmalbehörde durchgeführt.
Ein Juwel
Der Hauptbahnhof von Helsinki und seine Verwaltungsgebäude gehören zu den wichtigsten Errungenschaften von Eliel Saarinen in Finnland und sind ein Meisterwerk des finnischen Art Nouveau. Das 1919 fertiggestellte Gebäude gehört zu den schönsten Bahnhöfen der Welt und ist eines der meistbesuchten Architekturziele in Finnland. Mit rund 250'000 täglichen Besuchern und Reisenden ist der Hauptbahnhof in Helsinki gemeinsam mit dem Stockholmer Bahnhof der Grösste der nordischen Länder. Nur wenige Jahre nach Fertigstellung des Bahnhofs gewann Saarinen den zweiten Preis im Wettbewerb zur Gestaltung des Wolkenkratzers Chicago Tribune und zog danach endgültig in die USA. Später setzte sein Sohn, Eero Saarinen, die erfolgreiche Arbeit seines Vaters fort, indem er 1962 das TWA-Flughafenzentrum (Terminal 5) des John F. Kennedy International Airport in New York entwarf. Weder Eliel noch Eero Saarinen hätten gewusst, dass später Teile dieser beiden bedeutenden Terminalgebäude als Designhotels dienen würden, das TWA Flight Center im JFK-Flughafen in New York (seit 2019) und das Grand Central Helsinki seit April 2021.
«Die Vision des neuen Designs»…
«Die Vision des neuen Designs ist es, ein zeitgemässes Hotelerlebnis zu schaffen und gleichzeitig eines der wertvollsten Bauwerke zu pflegen», sagt der verantwortliche Architekt Aleksi Niemelainen von Futudesign. «Durch die mutige Interpretation der Architektur von Eliel Saarinen aus einer völlig neuen Perspektive war die Idee, eine zeitgenössische Architektur zu schaffen, die sowohl das Alte als auch das Neue interessant macht.» Der neue Plan greift die Logik des ursprünglichen Bahnhofs auf: So folgt der Grundriss des Neubaus Eliel Saarinens Prinzip der eingerückten Fassade und lässt die Enden des ursprünglichen Gebäudes deutlich sichtbar.
Viele Designdetails sind von Eliel Saarinens Originalplänen inspiriert und wurden auch bei den erneuerten Elementen wie Strassen- und Dachbogenfenster angewendet. Die Wandmaterialien imitieren die Fassade des Bahnhofs aus einer Mischung von Beton und rotem Granit, um das herrschaftliche Erscheinungsbild des Gebäudes zu unterstreichen.
Saarinen selbst hätte die Umnutzung der Verwaltungsteile des Gebäudes vielleicht nicht gestört, denn bereits 1918 hatte er einen Masterplan für Helsinkis Innenstadt. Darin schlug Eliel Saarinen vor, den Hauptbahnhof um zwei Kilometer nach Norden zu verlegen, und skizzierte das Wachstum Helsinkis auf europäischer Ebene als Metropole mit Boulevards und monumentalen Gebäuden. Der Plan wurde nie realisiert und der Bahnhof wurde schnell zu einem bedeutenden Symbol für ganz Helsinki.
Bezaubernde Korridore, überraschende Details
Der Umbau wurde durch das Architektunternehmen Soini und Horto (Helsinki) gestaltet. Die Innenrestaurierung der Verwaltungsgebäude wurde vom finnischen Architekten und Designer Jaakko Puro (Puroplan) in Zusammenarbeit mit der finnischen Denkmalbehörde durchgeführt und kann als geglückt bezeichnet werden. Die alten Flure, bezaubernde Korridore, filigranen Treppenhäuser und die original erhaltenen Möbel wurden sorgfältig restauriert. «Im Scandic Grand Central Helsinki kann man den Geist von Saarinen wirklich spüren. Es sind noch Schichten verschiedener Epochen zu sehen, sowie überraschende Details. Es ist ein inspirierendes Reiseziel für Geschichts- und Architekturliebhaber», sagt Aleksi Niemelainen von zuständigen Unternehmen Futudesign. Es wurden neben den vorhandenen Jugendstiltüren 1020 neue Türen eingesetzt. Die Räume sind über vier Meter hoch.
Schjerfbeck: Meisterin der Moderne
Die Zimmer wurden mit Bildern und Grafiken der bedeutenden finnischschwedischen Künstlerin Helena Sofia Schjerfbeck (1862-1946) versehen. Das Originalwerk der Meisterin der Moderne in Skandinavien sind gleich gegenüber des Hauptbahnhofs im staatlichen Kunstmuseum Ateneum zu bewundern.
Die Architekten Soini und Horto waren die Hauptdesigner bei der Umwandlung des alten Verwaltungsgebäudes des Hauptbahnhofs von Helsinki, in ein internationales Hotel. Das Gebäude, der älteste Teil des Hauptbahnhofskomplexes, ist von Bedeutung für das Stadtbild und die Kulturgeschichte Helsinkis. Der architektonische Entwurfs- und Planungsprozess begann 2016 und das Hotel wurde im Januar 2021 fertiggestellt.
Zehn Prozent behindertengerecht
Das Scandic Grand Central Helsinki ist eines der grössten Hotels in Finnland. 2017 gewann das Architekturunternehmen Futudesign einen Designwettbewerb und ihr Plan wurde beim neuen Anbau des Gebäudes verwendet. Die Firma AS&H in Helsinki war der Hauptdesigner für die Erweiterung. Das Hotel verfügt über fast 500 Zimmer, davon sind knapp zehn Prozent behindertengerecht. Die meisten Zimmer – 14 davon mit Saunas – befinden sich im Verwaltungshauptgebäude zwischen geschützten Fluren. Die Raumgrösse unterscheidet sich auf den verschiedenen Etagen aufgrund der alten Mauerstrukturen und geschützten Flurtüren.
Die Zimmerpreise betragen rund 180 Euro.
Kontakt: Scandic Grand Central Helsinki, Vilhonkatu 13, SF-00100 Helsinki, Finnland, Telefon +358 30030840, grandcentralhelsinki@scandichotels.com, www. scandichotels.com