Man kann wahnsinnig viel falsch machen mit der Übernahme eines Konzeptes, das noch aus der Ära des Übergangs vom Franquismus hin zum wieder Installieren des Königreiches Spanien stammt und im Niederdorf unter Eric Winistörfer 44 Jahre lang florierte. Ein Konzept notabene, das Menschen durch alle Schichten hindurch Jahrzehnte lang ein Zuhause bot.

Ende August eröffneten die Segmüllers die Bodega, die unter der Führung des Katalanen und Sternekoches David Martinez Salvany läuft. Es scheint, als haben Segmüllers und Martinez alle Fallen ausgelassen. Es wurde sanft renoviert. Die Böden knarren und im à la carte-Restaurant im ersten Stock erwartet den Gast eine weiss gedeckte Stube. Die Bodega erstrahlt neu im alten Glanz. Und um die Küche sollte man sich keine Sorgen machen. Die ist bei David wohl in den besten Händen.

Begriffserklärung: Spanien war, grade auch unter den Fuchteln des Diktators Francisco Franco, lange bis weit über die Hälfte des 20. Jahrhunderts hinaus eine Selbstversorgungswirtschaft. Die spanische Bodega ist die Bezeichnung für ein Kellergewölbe, das, tief in den Boden eingelassen, Kühle und Dunkelheit bot. Sie war die Lagermöglichkeit für alle Arten von Lebensmitteln schlechthin. Erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff Bodega nach und nach häufiger für Weinkeller- und Handlungen benutzt.