Kanton St. Gallen
Anbaufläche: 43.22 ha
Rolf Künzler, Leiter der Fachstelle Gemüse- und Beerenbau, Landwirtschaftliches Zentrum des Kantons St. Gallen, Salez SG: «Je nach Sorten Grün, Weiss und Violett. Fläche Weiss: 25 Hektaren. Vermarktungsfähige Ware: 110 Tonnen. Grünspargel: 18 ha, 80 Tonnen. Leichte Zunahme bei den weissen Spargeln. Die Spargelmenge wächst kaum im Kanton. Der Erntezeitpunkt hängt vom Wetter ab. Es gibt 15 Produzenten mit Flächen über 20 Aren, Kleinstflächen werden nicht erhoben. Apropos Versorgungssicherungsbeiträge: Basisbeitrag 900 Franken pro Hektare und Förderbeitrag offene Ackerfläche und Dauerkulturen mit 400 Fr./ha für ÖLN Betriebe. Kein Grenzschutz, keine Zölle, Importe sind jederzeit möglich. Erste Anlieferungen für Hofläden auf Ostern.»
Simon Lässer, Fahrmaadhof AG in Diepoldsau SG
Simon Lässer, Geschäftsführer des Fahrmaadhof AG in Diepoldsau im St. Galler Rheintal: «Wir bewirtschaften auf einer Fläche von 15 Hektaren Spargeln, dreiviertel davon sind Weisse, der Rest sind Grünspargeln. Die Ernte könnte ab Ostern beginnen. Wir haben wie jedes Jahr wieder 30 temporäre Erntehelferinnen und -helfer aus Osteuropa. Zur Haupternte beschäftigen wir nochmals 30 Genzgängerinnen aus Vorarlberg. Es gibt jetzt viele Leute auch aus der Region, die sich bei uns für einen Einsatz melden. Wir möchten aber unsere bereits seit Jahren engagierten Helfer möglichst beibehalten, da wir in Zukunft auch wieder auf diese angewiesen sind. Wir verkaufen die Spargeln querbeet an Grossverteiler, an Hofläden und nach Möglichkeit auch an die Gastronomie.»
Fahrmaadhof AG, Fahrmaadstrasse 16, 9444 Diepoldsau SG, info@fahrmaadhof.ch
Kanton Thurgau
Anbaufläche: 42.28 ha (3 ha Weisse, 39.28 ha Grüne)
Urs Müller, Leiter Obst-Gemüse-Beeren, Bildungs- und Beratungszentrum BBZ Arenenberg, Salenstein TG: «Zur neuesten Entwicklung 2020 kann ich noch nichts sagen, da diese Daten noch nicht erhoben wurden. Bei Spargeln gibt es folgende Direktzahlungen: Versorgungssicherheitsbeitrag Basis: 860 Franken plus Beitrag für offene Ackerflächen von 400 Franken. Total: 1260 Fr./ha. Die Anbaufläche ist im Kanton Thurgau ziemlich stabil. Dies liegt unter anderem auch am hohen Arbeitsaufwand und an den grossen Anforderungen an die Böden. Der violette Spargel wird meines Wissens durch die Landi Hüttwilen gefördert, es dürften aber erst sehr kleine Flächen sein.
Wenn man die Zahlen länger anschaut, kann man eine Flächenreduktion herauslesen. An den Bundesgeldern kann es nicht liegen. Ich denke vielmehr, dass der Spargelanbau eine Hochrisikokultur ist und die Erträge auch nicht immer stimmen. Preislich haben es die Schweizer Spargeln auch nicht leicht. Der Grünspargel hat den Anbau im Thurgau erst möglich gemacht und ist viel bedeutender.»
Stefan Madörin, Landwirt, Gillhof, Märstetten TG
Stefan Madörin, Landwirt, Gillhof, Märstetten TG: «Früher kultivierte ich auf 2,5 Hektaren Spargeln. Heuer sind es eine Hektare Grünspargeln und noch 80 Aren Weisse. Das reicht. Wir ernten sie selbst oder haben bei Bedarf noch lokale Erntehelfer zur Hand. Die Spargeln verkaufen wir alle auf unserem Hofladen in Märstetten. Die Ernte wird vermutlich ab Mitte April beginnen.»
Stefan Madörin, Gillhof 2, 8560 Märstetten TG, Telefon 071 657 14 40, info@gillhof.ch
Kanton Schaffhausen
Anbaufläche: 21.37 ha
Markus Leumann, Amtsleiter und Rebbaukommissär, Landwirtschaftsamt des Kantons Schaffhausen, Neuhausen am Rheinfall: «Obwohl im Kanton Schaffhausen erst am 30. März die Datenerfassung offiziell geendet hat, können wir gewisse Angaben liefern: 2018 20.87 ha, 2019 20.37 ha, 2020 21.37 ha. Erfahrungsgemäss sind es vor allem Grünspargeln.Es gibt momentan neun Spargelbauern in SH.»
Beat Sätteli, Landwirt, Spargelfarm Sätteli, Ramsen SH
Beat Sätteli, Landwirt, Spargelfarm Sätteli, Ramsen SH: «Ich kultiviere seit 30 Jahren Spargeln – heute noch elf Hektaren grüne und weisse Spargeln. Weder im Hinblick auf die Ernte noch auf den Umsatz wird es ein gewöhnliches Spargeljahr werden. Der Anteil, den normalerweise die Gastronomie und die Kunden auf seinen vier Märkten kaufen, ist beachtlich – und fällt in diesem Jahr fast komplett aus. Es ist deshalb auch damit zu rechnen, dass der Spargelpreis vergleichsweise niedrig ist.An Ostern werden wir täglich – je nach Wetter – rund 1'500 Kilo Spargeln in Wilen bei Ramsen ernten und verarbeiten.
Erntehelfer werden in der ganzen Schweiz weiter dringend benötigt. Wegen der Corona-Reiseverbote für Erntehelfer ist im Land eine Lücke von Helfern aus dem Ausland in der Landwirtschaft entstanden. Obwohl sich bei uns Helfer für die Spargelernte gemeldet hatten, werden noch weitere helfende Hände gesucht. Es haben sich bei uns schon Studenten, Kellner, Köche und sogar ein Linienpilot gemeldet. Vier Leute haben wir bereits eingestellt, 15 brauchen wir aber noch. Die Zeit drängt, denn am 8. April beginnt die offizielle Spargelsaison.»
Kanton Graubünden
Anbaufläche: zirka 13.5 ha
Gregor Canova, Landwirtschaftlicher Berater, Fachstelle Obstbau Graubünden, Plantahof, Landquart GR: «Es gibt fünf grössere Anbauer im Kanton.»
Gabriela Gisler, Betriebsleiterin, Spargelhof, Chur GR
Gabriela Gisler (31), seit 2019 Betriebsleiterin des Spargelhofs an der Malixerstrasse in Chur GR: «Ich rechne damit, dass wir nicht vor dem 15. April mit der Spargelernte beginnen können. Wir produzieren auf fünf Hektaren weisse und auf 1,5 ha grüne Spargeln. 85 Prozent der Ernte verkaufen wir in unserem Hofladen, den Rest direkt auf dem Churer Wochenmarkt und an die Gastronomie. Im Schnitt rechnen wir mit einem Ertrag von 6 bis 8 Tonnen pro Hektare, aber alles hängt vom Wetter ab. Wir planen erstmals bei unserem Hofladen an der Churer Ringstrasse 20, wo früher eine Tankstelle stand, ein Drive-in einzurichten und die Kundinnen und Kunden direkt im Auto mit frischen Spargeln zu bedienen. Normalerweise beschäftigen wir 13-15 Erntehelfer aus Polen. Wegen der Coronakrise konnten sie nicht in die Schweiz einreisen. Wir haben auf Facebook und auf anderen sozialen Kanälen deshalb Helferinnen und Helfer gesucht. In nur vier Tagen haben sich 150 und mittlerweile über 200 Leute aus der Region Chur zum Einsatz gemeldet. Das Echo ist einfach gewaltig und überwältigend! Wir möchten sie gerne schichtweise und in 5er-Gruppen dann einsetzen und zuerst mit einem kleinen Video auf die sensible Arbeit des Spargelstechens einführen. Es sind einerseits Kurzarbeitslose, andererseits einfach Menschen, die uns helfen möchten. Die einen möchten entlöhnt werden, die anderen machen es freiwillig und für einen Lohn in Form von Spargeln.»
Gabriela Gisler, Spargelhof, Malixerstrasse 85, 7000 Chur GR, Telefon 081 284 69 62, gisler@churer-spargeln.ch