Kochen bedeutet kreieren, erschaffen und die Sinne begeistern. Die Schattenseite zeigt sich aber spätestens dann, wenn Reste entstehen oder Lebensmittel weggeworfen werden müssen. Food Waste ist eine grosse Herausforderung – nicht nur zuhause, sondern auch in den Grossküchen von Restaurants, Spitälern und Hotels. Um effektiv gegen Food Waste vorzugehen, fehlt es häufig nicht an Motivation, sondern an Know-how und praxistauglichen Tools.
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Ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel wird verschwendet. Alleine im Schweizer Ausser-Haus-Konsum sind es gemäss Bundesamt für Umwelt 290 000 Tonnen Food Waste pro Jahr. Dabei kostet jedes Kilo die Schweizer Gastronomie im Durchschnitt 24 Franken, wie eine Studie der Berner Fachhochschule ergab.
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Im hektischen Küchenalltag besteht meistens kaum Zeit, digitale Tools überhaupt zu verwenden. Das Branchennetzwerk United Against Waste hat sich dies zum Anlass genommen, eine intuitive App für Smartphones und Tablets zu erstellen, die selbst in Grossküchen angewendet werden kann. Sie vereint das Wissen der gesamten Branche und beinhaltet über 200 konkrete Vorschläge, wie vom Einkauf bis zur Resteverwertung Massnahmen für mehr Food Save eingesetzt werden können.
Die Food Save App ist bereits vielerorts im Einsatz. So hat beispielsweise Ann-Sophie Bernhard von der Rehaklinik Schinznach das Tool auf Herz und Niere geprüft. Ann-Sophie, du hast die App ausprobiert, wie findest du sie?
«Ich finde die App toll, man kann vieles dazu lernen. Es gibt viele Sachen und hilfreiche Tipps, die man auch als Mitarbeiter ausprobieren kann, um Food Waste zu reduzieren. Das Gute: Die App ist jederzeit griffbereit und die einzelnen Massnahmen sind einfach im Küchenalltag umsetzbar.»
Warum empfiehlst du die App anderen Berufskollegen und welche Massnahme empfiehlst du besonders?
«Für jeden Aufgabenbereich und jedes Food Waste Problem ist eine Massnahme dabei, die man ausprobieren kann. So zum Beispiel wie das Buffet dekoriert werden soll oder welche Platten sich dazu eigenen. Mir sagen am meisten die Frischbackwaren als Massnahme zu. Für mich ist es sehr wichtig, dass soweit wie möglich mit frischen Produkten gearbeitet wird. Denn es gibt dem Gericht einen viel aromatischeren Geschmack. Und macht auch Freude es zu essen. Dennoch kann mit Frischbackwaren ausgeholfen werden, wenn einmal Not an Ware besteht. Auch gefallen mir die kreativen Anregungen zur Wiederverwertung von Resten. Ein Salat-Pannacotta als “amuse bouche” oder Tagessuppen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.»
Die Food Save App liefert einerseits personalisierte Lösungsvorschläge zu den Interessen und Zielen des Nutzers. Wer dagegen nach spezifischen Massnahmen Ausschau hält, kann die Begriffe in der Suchfunktion eingeben und so die Datenbasis überprüfen. Da die Massnahmen von Köchen und Profis selber erstellt und getestet wurden, bieten Sie Inspiration und Vorschläge für jedes Aufgabengebiet. Ausserdem kann der User eine eigene Checkliste mit Massnahmen erstellen und somit gezielt gegen Lebensmittelabfälle vorgehen.