Lebensmittel wie Wein, Bier, Fleisch- und Milchprodukte oder Back- und Süsswaren geraten politisch zunehmend unter Druck. Denn ein unverantwortlich hoher Konsum gewisser Genussgüter kann bekanntlich gesundheitliche Schäden verursachen. Doch ein Blick ins europäische Ausland zeigt überbordende Regulierungsversuche: In Irland wurden bereits Warnhinweise auf Alkohol eingeführt und in Deutschland werden aktuell Werbeverbote für Süssigkeiten diskutiert. Auch in der Schweiz wächst der gesetzliche Druck auf Genussmittel wie Wein, Bier oder Süsswaren, obschon diese in unserer Kultur fest verankert sind.
Die neu gegründete parlamentarische Gruppe «Genuss & Verantwortung» versteht sich als Dialogplattform für Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Forschung, um gemeinsam politische Lösungen für eine eigenverantwortliche Genussgesellschaft zu diskutieren. «Prävention ist ein ganz zentraler Pfeiler unseres Schweizer Gesundheitssystems», so Andreas Meier, Nationalrat der Mitte Aargau. «Doch Prävention darf nicht in Bevormundung ausarten. Ich bin überzeugt, dass die Menschen in der Schweiz selbst und ohne Einschränkungen entscheiden können, ob Sie zum Abendessen noch ein Glas Wein trinken oder eine Bratwurst essen möchten», sagt der Winzer und Inhaber des Aargauer Weinguts zum Sternen. Es sei daher wichtig, dass die unterschiedlichen Genussbranchen und Gewerbevertreter in Bern ihre Kräfte bündeln und gemeinsam für den verantwortungsvollen Genuss einstehen. Dazu entsteht nebst der parlamentarischen Gruppe eine breit abgestützte Interessensgemeinschaft aus Branchenvertretern und Produzenten, um im Zusammenspiel zwischen Politik und Wirtschaft für einen eigenverantwortlichen Konsum einzustehen.
Aktuell ist die parlamentarische Gruppe in der Aufbauphase und dabei, eine breite Allianz von Parlamentarierinnen und Parlamentariern aus allen politischen Lagern zu bilden. Voraussichtlich im Dezember 2023 soll dann die erste Diskussionsveranstaltung zum Thema in Bern stattfinden.