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  Jetzt erst recht: Akademie und Naturküche - der Entlebucher 17-Punkte-Koch Stefan Wiesner wird Geschäftsführer der Hospitality Heiligkreuz AG.

Es war eine mühselige Geschichte. Stefan Wiesners weitsichtiger Ansatz einer Ganzheitlichkeit des Kochens und der Naturküche und der Kauf des ehemaligen Ferienheimes der Ingenbohler Schwestern in Heiligkreuz durch den visionären Entwickler von urbanen Siedlungsräumen, Beat Odinga, sollten den Weg zu einer neuen Kochausbildung ermöglichen. Diesem Vorhaben wurde aufgrund persönlich gelagerter, philiströser Gastro-Verbandsanimositäten der Stecker gezogen. Glücklicherweise ist die intrinsisch motivierte Schaffenskraft kaum zu bremsen. Wiesner zog sein Vorhaben mit seiner «Natur-Akademie» alleine durch. Derweil schärfte Beat Odinga mit der Hospitality Heiligkreuz AG die Vision. Laut Luzerner Zeitung wird Stefan Wiesner ab März 2023 die Gastronomie der Hospitality Heiligkreuz AG, deren VR-Präsident Beat Odinga ist, führen sowie sein Wissen in Kursen, Tages- und Wochenpraktika weitergeben. Die Gastronomie soll den Namen «Haus Klar» erhalten. Wiesners Restaurant Rössli in Escholzmatt wird laut «Luzerner Zeitung» geschlossen.

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Von Romeo Brodmann
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Video-Interview: Stefan Wiesner, der Hexer vom Entlebuch im Gespräch.
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Der Kochberuf als Basis kulinarischen Ausdrucks und Leistung ist eines der grössten Aushängeschilder der Branche. Doch der Staat hat sich diesem Beruf, bzw. unserer Branche, in Bezug auf höhere Fachausbildung nie angenommen. Das ist der Grund, weshalb Private und Verbände in die Bresche sprangen und springen. Oder auch nicht.

Im Herbst 2018 versenkten die Gastro-Verbände gemeinsam die Umsetzung der Vision eines Schweizer Kompetenz- und Weiterbildungszentrums des Kochberufes und damit die Chance, speziell für den Koch-Beruf eine offizielle Fachhochschule zu erschaffen, an der gelehrt und geforscht hätte werden können. Kleinlicher Groll und Neid mit anschliessender Vergeltung unter den Verbänden bildeten die Basis dafür – die Gastro-Gewerkschaft verhinderte beispielsweise in den 2010er-Jahren das Engagement des Gastro-Arbeitgeberverbandes für einen qualitativen Ausbau der Kochlehre, die Verhinderung des Engagements der Koch-Gewerkschaft war dann also die kleingeistige Retourkutsche.

Die Leidtragenden waren vorderhand die Odinga Ventures und Stefan Wiesner. Erstere kaufte das 2016 von den Ingenbohler Schwestern geschlossene Ferienheim Heiligkreuz im Entlebuch und entwickelte auf Impuls des eigentlichen Erfinders der Naturküche und dem im eigenen Land oft ungehörten Propheten, Stefan Wiesner, die Vision eines Schweizer Kompetenz- und Weiterbildungszentrums für den Kochberuf.

Möglicherweise war der Absprung der Verbände besser. So oder so, es kommt, wie es kommen musste. Es herrscht gerade helle Aufregung in der Branche. Die Meldung: ««Hexer aus dem Entlebuch» wird Geschäftsführer in Heiligkreuz – dort werden Akademie und Naturküche verbunden.» (Luzerner Zeitung).

Auf Beat Odingas Wort und auf Stefan Wiesners Hartnäckigkeit ist offensichtlich Verlass. Die Pflegschaft Heiligkreuz liess sich in einem Kooperationsvertrag von der Käuferschaft des Ferienheims eine umsichtige Nutzung zusichern.

Auf Odinga Ventures Homepage war das, was jetzt kommt, schon länger angekündigt: «Die ursprüngliche Grundidee und übergeordnete Vision, in Heiligkreuz das Schweizer Kompetenz- und Weiterbildungszentrum des Kochberufes aufzubauen, kam nicht zur Umsetzung. Basierend auf «Begegnen – Erleben – Aneignen» wurde die Grundidee daher nochmals geschärft und weiterentwickelt. Entstehen soll eine Verortung für die UNESCO Biosphäre, Kulinarik und nachhaltige Bildungsthemen. Dafür wurde ein Grobkonzept für die zukünftige Positionierung und den Betrieb für das Kurhaus, die Event Schüür und das ehemalige Schwesternheim erstellt. Das Konzept trägt den Arbeitstitel «Heiligkreuz – Hospitality» und basiert auf der im Projektverlauf geschärften Vision, unter einem Dach ein Aufenthalts- und Gastronomieangebot mit hohen Qualitätswerten zu entwickeln. Ganz nach dem Motto «Ein Segen für alle», passt dieses Konzept ideal zum Grundauftrag der Pflegschaft, Heiligkreuz als Wallfahrtsort zu erhalten. Es berücksichtigt eine ganzheitliche Umnutzung, welche die Geschichte des Ortes Heiligkreuz weiterschreibt und seine Identität stärkt. Im Einklang mit der Natur, Bildung, Achtsamkeit sowie regionalen Produzenten wird eine zeitgemässe Weiterentwicklung des Grundauftrags der Pflegschaft erreicht und ein langfristig nachhaltiger Betrieb sichergestellt.»

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Quellen: Die externen Artikel, die Sie interessieren könnten:
Luzerner Anzeiger: «Hexer aus dem Entlebuch» wird Geschäftsführer in Heiligkreuz – dort werden Akademie und Naturküche verbunden.
Neo1: Der «Hexer aus dem Entlebuch» zaubert künftig auf Heiligkreuz.