In den USA gehören Hamburgerbuden, bzw. Quick Service Restaurants (QSRs), seit den Fünfzigern zu den wachstumsstärksten Gastronomiezweigen und die daraus entstandenen Konzerne zu den stärksten der weltweiten Gastronomie.
In Konkurrenz zu eben diesen Unternehmen – die größten Stellvertreter sind McDonald’s und Burger King – entwickelte sich Anfang der 2000er Jahre ein Nischensegment in den USA, das sich gegen die Masse stellte und einfach bessere Burger machen wollte. Es begann mit gastronomischen Kleinstunternehmen, die sich gut entwickelten.
Die kleinen Nischenplayer sind seitdem auf dem Vormarsch. Dabei geht es um einen regelrechten Wettkampf um den «Best Burger». Dies nicht zuletzt auch, weil sich seither TV-Sender um den ganzen Globus auf der Suche nach dem besten Burger ein Rennen nach dem anderen liefern und den Hype so kontinuierlich schüren.
Die «Best-Burger-Szene» lässt sich auch nicht mehr klar von der Barbecue-Szene trennen, die Ende der 90er Jahre begann und sich ebenfalls zu einem Hype entwickelte. Daraus gingen die «Pulled-Meat-Burger» hervor, die heute als eigene Disziplin Teil jeder Barbecue-Meisterschaft sind. Dabei handelt es sich um große Fleischstücke, vorzugsweise Schwein und Rind, die im «Smoker» stundenlang grilliert und heiß geräuchert werden, bis sie fast zerfallen. Anschließend wird das Fleisch gezupft (pulled = gezogen).
Der «Best-Burger-Trend» ist seit einigen Jahren definitiv auch im europäischen Markt angekommen. Es gibt eine endlos lange Liste mit neuen Burger-Konzepten, die als Abgrenzung zu den großen «QSR-Konzernen» als «Fast-Casual-Konzepte» bezeichnet werden.
«Fast-Casual-Restaurants» zeichnen sich durch die Verwendung frischer Grundzutaten und einen verknappten und dadurch rasanten Service aus – bestes Beispiel ist das Westschweizer Gastronomieunternehmen «Holy Cow! Gourmet Burger Company».
Medial Aufmerksamkeit erregte die «Best-Burger-Szene» auch, als in Deutschland «Red Bull» (engl. Bull = Stier) den kleinen «Fast-Casual-Laden» «Guter Bulle» (dt. Bulle = Polizist, Muskelprotz, Stier) mit den «Best Burger» verklagte. Die Jungs aus Frankfurt haben ihr Restaurant kurzerhand umbenannt – Guter Bulle heißt jetzt «Traumkuh» und die ist legendär.
Trotz des Erfolgs, der Markt der «Fast Casual Restaurants» ist im Gegensatz zu den «QSR-Restaurants» immer noch sehr klein. Die Rede (nach unbestätigten Aussagen) ist oft von 3 bis 5 Prozent – er hat jedoch ein weitaus größeres Wachstumspotenzial. Das ist auch daran zu erkennen, dass die QSR-Konzerne mit riesigen Aufwendungen versuchen, an den «Better-Burger-Trend» anzuknüpfen.
Wie sehr das der Fall ist und wie sehr sich dieser Markt verändert, zeigt auch der führende Player McDonald’s, der beispielsweise alleine in der Innenstadt Zürichs an der Bahnhofstrasse und im Niederdorf drei Filialen aufgab und dafür an der operativen Umsetzung einer «Best-Burger-Strategie» arbeitet.