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  Wahlen: GastroZürich versucht weiterhin alles, um Daniel Müller, Vorsitzender der Geschäftleitung der Bindella Gastronomie, zu verhindern. Was gibt es da zu verbergen?

In einem demokratischen Prozess einem demokratisch auftretenden Kandidaten dessen demokratisches Recht zu verweigern, ist nichts anderes als die ultimative Bankrotterklärung. So wiederholt geschehen beim Kantonalverband GastroZürich in Bezug auf die Wahl des Präsidentenamtes. Daniel Müller, Gastro-Chef bei Bindella, eine der erfolgreichsten Gastronomie-Gruppen, wird erneut der Zugang zur Delegiertenliste verweigert, damit er sich nicht vorstellen und präsentieren kann, um gewählt zu werden. Ganz abgesehen davon ist es höchst fragwürdig, wie ein Gastro-Verband mit einem seiner engagiertesten Mitglieder umgeht.

Allerdings machte GastroZürich die Rechnung ohne den Wirt. Daniel Müller schaltete auf eigene Kosten eine Anzeige in Form eines offenen Briefes im Verbandsblatt.

 

Von: Romeo Brodmann
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Das Brutale ist die gnadenlose Offenheit von Daniel Müller. Er sagt: «GastroZürich braucht dringend Aufbruch und Erneuerung, gerade für die Aufarbeitung der einschneidenden Krise. Ich möchte mit allen Beteiligten zusammen eine Strategie für die Zukunft der Zürcher Gastronomie entwerfen. Deshalb bewerbe ich mich für dieses Amt. Allerdings bin ich selber eigentlich auch zu alt für dieses Amt. Deshalb bewerbe ich mich für vier Jahre, um die jungen Kräfte aufzubauen.»

Es ist offensichtlich: Die Angst vor Veränderungen löst schiere Panik aus, vor allem für eine Verbandspitze, die einen adäquaten Aufbau der Nachfolge sowie eine Neuausrichtung nachhaltig verhinderte. Der Herr «Aleinikow» löst jetzt die Probleme subtil mit der Abrissbirne.

Noch im Frühjahr war klar, dass Kari Fatzer, Präsident von GastroWinterthur, gewählt werden würde. Ihm wurde das Amt vom amtierenden Präsidenten Ernst Bachmann sozusagen im Erbschaftsrecht nicht nur in Aussicht gestellt, sondern fix versprochen. Jetzt wurde er «abgesägt». Ist das die systemische Lösung dieses Kantonalverbandes, wenn jemand unbequem wird? Nun wurde Urs Pfäffli als Generalerbe eingesetzt. 

Die Verhinderung Daniel Müllers, die Absetzung Kari Fatzers - nicht die einzigen Ränkespiele, die diesem unsäglichen Nepotismus anhängen. So sollte eigentlich Stefan Staub, der ehemalige Rechtskonsulent von GastroSuisse, die Geschäftsführung von Charles Schröder übernehmen. Stefan Staub wurde jetzt aber offenbar auch kurzerhand zurückgestutzt. Er ist jetzt nur noch «Rechtskonsulent (Corona-Aushilfe)» von GastroZürich. Dann wird kurz vor Ladenschluss auch noch ein Auftrag verteilt, der eigentlich dann zur Strategie einer neuen Führung gehören sollte – so soll der ehemalige Direktor der Hotelfachschule, Paul Nussbaumer, das Ausbildungszentrum von GastroZürich analysieren.

Hier darf schon die Frage aufgeworfen werden, was dahinter steckt. Nicht zuletzt hinsichtlich einer Verbandsführung, die den Eindruck erweckt tatsächlich zu glauben, in der Verhinderung und Manipulation sowie im Verharren und Verteidigen den goldenen Schnitt zur strategischen Zukunftsgestaltung gefunden zu haben.

Jedenfalls. Am 11. Oktober 2021 findet die Wahl statt. Daniel Müller sagt, es brauche jetzt dringend eine offene Diskussion über die dringenden Anliegen der Zürcher Gastronomie. Er lädt zu einem offiziellen Austausch ein am 6. September 2021 im Zunfthaus zur Waag (hier kann sich anmelder, wer teilnehmen will). Müller setzt also auf Diskurs und bietet den Mitgliedern und Delegierten von GastroZürch damit die Möglichkeit zu wählen: Verhinder oder Gestalten.

Ob Daniel Müller dieses Kunststück schafft gewählt zu werden, sei dahingestellt. Jedenfalls hat er den Mut, das Brecheisen über den eigenen Erfolg oder Misserfolg hinaus anzusetzen. Die Risse, die sich auftun, sind schon deutlich sichtbar.