VIDEO-PODCAST | BLINDEKUH: Das Dunkelrestaurant, das Ihre Sinne auf den Kopf stellt, wurde vor 25 Jahren gegründet – Ein Gespräch mit dem Gründer Jürg Spielmann.
Ein Gespräch über Nähe und zwischenmenschliches Vertrauen, die Basis dafür, dass wir uns blind von jemandem Fremden ins Dunkle führen lassen.
Es war eine Idee, die schon weltweit kopiert wurde. Zwischenzeitlich wartete man acht Monate auf einen Tisch. Vor 25 Jahren wurde in Zürich das Restaurant Blindekuh aus der Taufe gehoben. Heute beschäftigen die zwei Betriebe in Zürich und Basel 60 Mitarbeitende. Der Strom von Menschen, die gerne unter Verzicht auf das Augenlicht essen möchten, reißt nicht ab. Jürg Spielmann ist Pfarrer in Bülach im Zürcher Unterland und eines der Gründungsmitglieder des Restaurants Blindekuh, das von den Betreibern als Dunkelrestaurant bezeichnet wird.
Dunkel und Hell – da ist man schnell bei der Hand mit der Taxierung zur Dualität des Lebens: Gut und Böse. Doch diese Annahme ist durchaus täuschend, wie so vieles, das wir Sehenden Schwarz auf Weiß serviert bekommen. In der Dunkelheit ist ja auch Gottvertrauen zu finden, das Klarheit und Sicherheit bietet. Wir haben mit Jürg Spielmann in der Kirche in Bülach ein Gespräch geführt zum Lernprozess der Sehenden in der Dunkelheit, zur Gründung dieser Institution, über die Dualität von Hell und Dunkel, Gut und Böse. Und selbstverständlich stand auch die Frage im Raum, ob Blinde besser schmecken und weshalb das Essen genauso schön angerichtet wird, auch wenn es die Gäste nicht sehen können.
___________________________