Mandarine, Kantoner Apfelsine
Citrus reticulata
Gattung der Zitruspflanzen, (tropischer und subtropischer Südosten Asiens / zur selben Gattung gehören als ursprüngliche Stammart neben Mandarinen auch Orangen, Zitronen, Grapefruits und Kumquats (kantonesisch = Kam kwat = goldene Orange)
Familie der Rautengewächse
Ordnung der Seifenbaumartigen
Sowohl die im Ursprung eigenständige Pflanze als auch die Frucht werden als Mandarine bezeichnet. Die Herkunft der Mandarine, die schon tausende Jahre vor Christus kultviert wurde, ist nicht ganz geklärt und wird in der Fachliteratur demensprechend grosszügig angegeben. Genannt wird das Gebiet Nordostindien und Bangladesch zusammen mit dem angrenzenden China (Südwesten). Sicher ist, dass die Mandarine über Südostasien den Weg nach Japan und zuletzt auch nach Europa fand, wo sie sich im Mittelmeerraum akklimatisierte und neue Formen gezüchtet wurden. Der deutsche Begriff für Mandarine ist auch Kantoner Apfelsine (abgeleitet von der chinesischen Provinz Kanton/Guangdong). In Europa sind Spanien und Italien die grössten Produzenten, weltweit ist das mit riesigem Vorsprung China. Die Volksrepublik produziert weit mehr als alle anderen Produzenten zusammen.
Industrie-Produkte
Mandarinenschnitze aus der Dose. Wer glaubt, Mandarinen werden von Hand geschält, glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. Hinter den glatten, glänzenden Schnitzen stehen chemische Verfahrenstechniken. Die Schale wird mit verdünnter Salzsäure abgeätzt. Das Verfahren ist gefahrlos, die Säure entspricht in etwa der Salzsäurekonzentration der menschlichen Magensäure. Anschliessend wird in Natronlauge das Häutchen aufgelöst und die Mandarine zerfällt in die einzelnen Schnitze. Die Schnitze werden gewässert und zusammen mit einer Zuckerlösung, die dem Zuckergehalt der Mandarine entspricht, in Dosen abgefüllt.
Mandarinensaft und -saftkonzentrat. Wie alle Zitrussäfte wird auch der von Mandarinen industriell gepresst und weiterverarbeitet.
Mandarinenöl, ätherisch. Dieses wird aus den Schalen mittels Kaltpressung gewonnen. Unterschieden werden das rote Mandarinenöl aus den roten Schalen der reifen Früchte und das grüne Mandarinenöl aus den Schalen der unreifen Früchte. Die beiden Sorten unterscheiden sich im Aroma grundlegend.
Früchte und deren Reifegrad
Die Pflanze der Zitrusfrüchte ist im Ursprung immergrün und immer tragend. Sie ist äusserst kälteempfindlich und benötigt viel Wasser. Die Farbe der Schale sagt kaum etwas über den Reifegrad aus. Reife Früchte aus warmen Gegenden sind im reifen Zustand oft grün. Die Schale reifer Früchte färbt sich nämlich erst nach einigen kalten Nächten gänzlich orange. In Europa stehen Mandarinen saisonal im Zusammenhang mit Herbst/Winter und mit Samichlaus/St. Nikolaus. Das hat damit zu tun, dass Mandarinen vorwiegend in Italien und Spanien in Gegenden wachsen, in denen es auch nachts kühl(er) wird. Hat die Zitruspflanze kalt und/oder leidet unter Wassermangel, fällt sie in eine Art Schockstarre, aus der sie erst mit zunehmender Wärme und/oder der Zuführung von Wasser herauskommt. Zitruspflanzen in Europa blühen so meist mit der ersten Wärme im Frühjahr und die Früchte reifen im Herbst.
Kerne
Echte Mandarinen haben meist sehr viele Kernen.
Es gibt heute auch echte Mandarinensorten, die kernlos sind. Zum Beispiel die Mandarine Mandalate, die aus der Kreuzung zwischen den Sorten Fortune und Avana entstand. Das geht aber meist mehr oder weniger zu Lasten des Geschmackes – irgendwie.
Keine Mandarinen, sondern Hybride bzw. Kreuzungen
Clementine: Lesen Sie hier
Satsuma: Lesen Sie hier
Yuzu: Lesen Sie hier